Die Konstruktion von Kontaktschuld folgt der Logik von Ansteckungen! Die sogenannte Kontaktschuld folgt der Logik: Eine Organisation X gilt auf Grund ihrer Kontakte zur Organisation Y oder der Person Z als radikal. Doch es reiche nicht zu wissen, dass es Kontakte gibt, wichtiger sei es, was kommuniziert wird, meint der Ethnologe Werner Schiffauer im Gespräch mit Alev Doğan im 8. Tag. Am Beispiel des Umgangs von Sicherheitsbehörden mit muslimischen Vereinen skizziert Schiffauer die Folgen von unterkomplexer Anwendung des Kontaktschuld-Prinzips, das in vielen Fällen interne Reformbewegungen abstrafe. Doch auch die Auswirkungen dieser Logik auf die Diskurskultur der Gesellschaft seien problematisch.

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Wie tickt unsere Gesellschaft heute und in Zukunft? Chefreporterin Alev Doğan spricht immer samstags mit einer außergewöhnlichen Person, die Denkanstöße für das Deutschland von morgen gibt - tiefgründig, differenziert, inspirierend. In jedem Achten Tag stellen wir die Stilfrage, teilen einen Kulturtipp der Woche und blicken auf die Trends der Zukunft aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Politik. Ein The Pioneer Original-Podcast.Wöchentlich auch als Newsletter unter ThePioneer.de/D8T
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Folge vom 01.12.2020#98 - Prof. Werner Schiffauer: Kontaktschuld widerspricht der offenen Gesellschaft
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Folge vom 30.11.2020#97 - Antonia Wille: Wir sollten endlich lernen, offen über unsere mentale Gesundheit zu sprechen - KompaktStärke und Schwäche schließen sich nicht aus! Die Journalistin und Buchautorin Antonia Wille fordert die Gesellschaft auf, anzuerkennen, dass sich Stärke und Schwäche nicht ausschließen. Mentale Gesundheit benötige einen ebenso großen Stellenwert wie physische. Im 8. Tag spricht die 34-jährige über psychische Erkrankungen im Allgemeinen und Angsterkrankungen im Besonderen. Sie selbst leidet seit ihrem elften Lebensjahr an einer Angststörung. Klassenfahrten, Partys, Urlaube und Jobangebote musste sie ziehen lassen, weil die Panik ihr den Atem nahm, die Angst sie krank machte. Die meiste Zeit kämpfte sie gegen die Angst an, ging in die Konfrontation und wurde doch immer wieder zurückgeworfen. Sie erzählt, warum es ihr heute besser geht, wie sie meistens problemlos ihren Alltag meistert und warum sie ihrer Angst einen Namen gegeben hat: Katja!
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Folge vom 27.11.2020#96 - Prof. Dr. Claudia Neu: Soziale Orte sind für eine Gesellschaft überlebenswichtig - KompaktGleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land! Wahlergebnisse unterscheiden sich zwischen Stadt und Land. Das Urbane und das Provinzielle verstehen einander nicht immer. In infrastrukturell vernachlässigten Siedlungsgebieten baut sich Unverständnis gegenüber elitärer, identitätspolitischer Folklore auf. Das mündet auch in Verführbarkeit gegenüber Populisten. Die liberalen Städter sehen sich mit Ewiggestrigen konfrontiert, die in Ostdeutschland oder im amerikanischen Mittleren Westen Saboteure der eigenen Zukunft wählen. Oft werfen wir mit Vorurteilen um uns und lassen dabei das Entscheidende vermissen: Den ernsten Willen, zu verstehen und aufeinander zuzugehen. Die Professorin Claudia Neu aber macht genau das. Die Leiterin des Fachgebiets Soziologie ländlicher Räume der Universitäten Göttingen und Kassel spricht im 8. Tag über infrastrukturelle Voraussetzungen für Gemeinwesen und Zusammenhalt im ländlichen Raum. Immer freitags kuratiert die Publizistin und Unternehmern Diana Kinnert den 8. Tag.
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Folge vom 26.11.2020#95 - Beate Frenkel: Klarere Grenzen ziehen zwischen evidenzbasierter Medizin und alternativen Heilsversprechen - KompaktKritik am Geschäft mit der Alternativmedizin