Johann Sebastian Bach hatte ein feines Gespür für die technischen Möglichkeiten und das klangliche Potential der Traversflöte - ein Instrument, das sich mehr und mehr etablierte und das Bach in seiner Leipziger Zeit immer häufiger anstelle der Blockflöte einsetzte.
Die h-Moll-Flötensonate BWV 1030 komponierte Bach vermutlich um 1736–1737. Sie ist die längste und komplexeste von Bachs Flötensonaten und gilt als Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit dem Instrument.
Anders als die meisten seiner anderen Flötensonaten ist BWV 1030 keine Triosonate mit Generalbass, sondern eine Sonate für zwei gleichberechtigte Partner: Flöte und Cembalo treten in einen engen Dialog, wechseln sich in Themenführung und virtuosen Passagen ab und schaffen so eine dichte musikalische Struktur.
In der Diskothek werden sechs unterschiedliche Aufnahmen der Flötensonate BWV 1030 von J.S. Bach verglichen. Gäste von Eva Oertle sind der Flötist Marco Brolli und die Cembalistin Urte Lucht.
Klassische MusikTalk
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In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
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Folge vom 10.11.2025J.S. Bach: Flötensonate h-Moll BWV 1030
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Folge vom 03.11.2025Alessandro Scarlatti: Kantate «Ombre tacite e sole»In diesen Tagen jährt sich der Todestag Alessandro Scarlattis zum 300. Mal. Zum Jubiläum widmen wir ihm eine Diskothek: Mit der Solokantate «Ombre tacite e sole». Darin beklagt ein verlassener Geliebter seine Einsamkeit, und Scarlatti findet dafür dramatische, opernhafte Töne. Über 600 Kantaten sind von Scarlatti überliefert. Auch mehr als hundert Opern hat er komponiert, dazu geistliche Musik, Concerti Grossi, und und und. Alessandro Scarlattis Musik entstand am Übergang vom Hochbarock zur Vorklassik und hat zahlreiche Komponisten beeinflusst – wie Georg Friedrich Händel oder Johann Adolf Hasse. Gäste von Jenny Berg sind die Musikwissenschaftlerin Silke Leopold und der Cembalist Thomas Leininger.
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Folge vom 27.10.2025Diskothek-Revue OktoberJeweils in der letzten Diskothek-Ausgabe des Monats stellen wir die Gewinnerinnen und Gewinner der vorangegangenen Sendungen vor. Die in der Diskothek prämierten Interpret:innen und Ensembles treten hier auch mit anderem Repertoire oder in anderer Besetzung auf. In diesem Monat: - Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte - Mel Bonis: Violinsonate fis-Moll op. 112 - Luciano Berio: Rendering für Orchester
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Folge vom 20.10.2025Luciano Berio: Rendering für Orchester«Rendering» von Luciano Berio: Frühes 19. und späteres 20. Jahrhundert im Dialog. In seinen letzten Lebenswochen im Herbst 1828 hatte Franz Schubert Ideen zu einer neuen Sinfonie aufgeschrieben – es wäre dann seine 10. geworden. Die wenigen Noten sind nur als Skizzen für Klavier überliefert: Drei fragmentarische Sätze, mit Lücken zwischendrin. Und nun kommt ein anderer Komponist ins Spiel: Luciano Berio (der übrigens vor 100 Jahren geboren ist, am 24 10.1925). Berio nahm sich die Skizzen vor, orchestrierte sie und füllte die Lücken mit, wie er sagte, einem zarten Gespinst: Schubertmaterial, aber ins Heute heraufgeholt. Er schrieb quasi wie auf Zehenspitzen und renovierte, interpretierte das Original, ohne es zu vervollständigen oder zu rekonstruieren. Wie kann man das spielen? Von Schubert ausgehend und nach vorne, ins 20. Jahrhundert schauend? Oder gerade anders herum? Die Musikforscherin Angela Ida De Benedictis und der Oboist Matthias Arter diskutieren fünf Aufnahmen.