Ozan Zakariya Keskink?l?ç liest: "Yahya, der Täufer"

Ich heiße Yahya und bin der Nachkomme von Zakariya. Am Ufer des Jordan tauchte ich einst Jesu Haupt zur Taufe ins Wasser, zumindest behauptet das meine Großmutter, der der Himmel gnädig sein möge.

Auf der Suche nach einem Neubeginn zieht Yahya nach Berlin: Er nimmt den Namen Johannes an, ersetzt seinen Gebetsteppich durch ein Kreuz an einer Kette und schließt sich einem Bibelkreis an. Was als Ausprobieren startet, entwickelt sich zu einem intensiven Traum, aus dem Yahya keinen Ausgang findet.

Der Text befasst sich mit dem tiefen Wunsch nach Zugehörigkeit, der Beziehung zu Gott und der grundlegenden Frage, ob man seine eigene Lebensgeschichte umschreiben kann.

Zum Autor

Der 1989 geborene Ozan Zakariya Keskink?l?ç studierte Politikwissenschaft in Städten wie Wien, Berlin und Cambridge. Sein erstes Gedichtband, "Prinzenbad", veröffentlichte er 2022 im Elif Verlag, gefolgt von dem Sachbuch "Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes" im Jahr 2023 beim Verbrecher Verlag. Seine schriftstellerischen Werke erschienen in verschiedenen Magazinen und Anthologien, darunter "anders bleiben" von Rowohlt 2023, und wurden in diverse Sprachen übersetzt. Nominiert war er sowohl für den Clemens-Brentano-Preis als auch für den Dresdner Lyrikpreis und er erhielt den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2025. "Hundesohn" ist sein erster Roman, der bei Suhrkamp veröffentlicht wurde.