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Ab heute heißt Du anders – Die Demütigung der Türken in Bulgarien
Recep, Hatidze, Osman und Sabri: In Bulgarien erblickten sie das Licht der Welt, zählen jedoch zur türkischen Minderheit. Diese Zugehörigkeit führte in den 1980er-Jahren zu ernsten Problemen, als die damaligen kommunistischen Machthaber die Integration der Türken erzwangen. Eine erbarmungslose "Bulgarisierung" setzte ein: Namen wurden geändert, kulturelle Bräuche unterdrückt und das Sprechen der türkischen Sprache in der Öffentlichkeit wurde streng bestraft, bis hin zur Inhaftierung. Gewalt war die Folge, und mehr als 360.000 ethnische Türken aus Bulgarien sahen sich gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.
Heute sind Recep, Hatidze, Osman und Sabri in der Türkei ansässig. Ihrer Meinung nach hat das Land, in dem sie geboren wurden, sie im Stich gelassen und großen Schmerz verursacht. Einige kehrten nach Bulgarien zurück und tragen die seelischen Narben der Vergangenheit. In der bulgarischen Gesellschaft jedoch bleibt das Trauma der türkischen Minderheit weitgehend unbeachtet, obwohl sie mehr als acht Prozent der Bevölkerung ausmacht. Die "Gesichter Europas" schildern Schicksale von Personen, die sowohl in Bulgarien als auch in der Türkei verwurzelt sind, jedoch weiterhin nach einem Zuhause sowie nach Gerechtigkeit streben.
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Ab heute heißt Du anders – Die Demütigung der Türken in Bulgarien
von Rayna Breuer
Sendezeit | Sa, 18.10.2025 | 11:05 - 12:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Gesichter Europas" |