Wie verkraftet es ein Mensch, wenn er seine ganze Familie verliert? Wenn Frau, Tochter und Sohn bei einem Flugzeugunglück sterben – und einem nichts mehr bleibt vom alten Leben? Witali Kalojew schaffte es nicht, die Verzweiflung zu überwinden – und wurde zum Täter. Im Februar 2004, gut eineinhalb Jahre nach dem Flugzeugunglück von Überlingen am 1. Juli 2002, erstach der russische Bauingenieur in Zürich-Kloten einen Fluglotsen der Schweizer Flugsicherung, den er für den Tod seiner Familie verantwortlich machte.
Es ist ein spektakulärer Fall von Selbstjustiz, mit dem sich die neue Folge von „Akte Südwest“ befasst, der Kriminalpodcast der SÜDWEST PRESSE. Aber anlässlich des 20. Jahrestages der Flugzeugkatastrophe am Bodensee wollen wir auch auf das Unglück selbst eingehen, mit dem in Überlingen eine neue Zeitrechnung begann. Damals waren in einer Höhe von knapp 11 000 Metern eine Passagiermaschine mit 69 Menschen an Bord und eine mit zwei Piloten besetzte DHL-Frachtmaschine kollidiert. Alle 71 Insassen starben.
Wie kam es zu dem verheerenden Zusammenstoß der russischen Tupolew 154M und der Boeing 757 der DHL? Wer sind die Opfer? Welche Verantwortung trägt dabei die Flugsicherung Skyguide, die damals den Flugverkehr am Bodensee überwachte? Und welchen Fehler hat der Fluglotse gemacht, dass Kalojew sich ausgerechnet an ihm rächte? Diesen Fragen gehen wir genauso nach wie der juristischen Aufarbeitung des Flugzeugunglücks und des Verbrechens an dem Lotsen. Zu Gast ist diesmal Petra Walheim, die als Südbaden-Korrespondentin unserer Zeitung über einen Strafprozess gegen Skyguide-Manager in der Schweiz berichtet hatte und sich darüber hinaus in den Fall Kalojew eingearbeitet hat. Zudem berichtet Redakteurin Tanja Wolter über ihre Eindrücke vom Flugzeugabsturz. Sie war vor 20 Jahren als Reporterin bei der Katastrophe am Bodensee im Einsatz.
Akte Südwest S2E13 | Katastrophe mit mörderischen Folgen: Der Flugzeugabsturz von Überlingen
Moderation: David Nau
Produktion: Moritz Clauß, David Nau
Sprecherin: Laura Liboschik
Gestaltung: Beniamino Raiola
Einige Artikel zum Fall:
https://www.swp.de/politik/landespolitik/flugzeugabsturz-ueberlingen-20-jahre-nach-der-katastrophe_-angehoerige-aus-russland-kommen-an-bodensee-65080351.html
https://www.swp.de/politik/landespolitik/20.-jahrestag-flugzeugunglueck-ueberlingen-angehoerige-der-opfer-aus-russland-koennen-anreisen-65002563.html
FeatureKultur & GesellschaftRegionales
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Die Redaktion der SÜDWEST PRESSE stellt euch in jeder Folge Verbrechen und andere Kriminalfälle aus dem Südwesten Deutschlands vor. Gerichtsreporter und Redakteure beleuchten die Taten, Ermittlungen, Prozesse und Urteile.
Folgen von Akte Südwest – Der Kriminalpodcast der Südwest Presse
64 Folgen
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Folge vom 24.06.2022Katastrophe mit mörderischen Folgen: Der Flugzeugabsturz von Überlingen
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Folge vom 27.05.2022Tod im brennenden Auto: Der Frauenmord von GerabronnEs ist eine unvorstellbare Tat, die im November 2019 im beschaulichen Gerabronn im Landkreis Schwäbisch Hall passiert. Auf einem idyllischen Verbindungsweg zwischen zwei Ortsteilen steht ein Kleinwagen in Flammen. Darin sitzt eine 45-jährige Frau, die bis zur Unkenntlichkeit verbrennt – Augenzeugen können ihr nicht mehr helfen. Die Frau ist aber nicht Opfer eines Verkehrsunfalls, wie man im ersten Moment vermuten würde. Stattdessen passiert an diesem Morgen ein grausamer Mord, wie sich schnell herausstellt. Angezündet hat den Wagen nämlich der Ehemann der Getöteten. Wie konnte es zu dieser Tat kommen? Darum geht es in der neuesten Folge des Kriminalpodcasts „Akte Südwest“. Zu Gast ist diesmal Erwin Zoll, bis Mai vergangenen Jahres Redakteur beim Hohenloher Tagblatt in Crailsheim. Er hat den Fall von der ersten Meldung der Polizei bis zum Urteil gegen den Täter – und sogar darüber hinaus – begleitet und berichtet im Gespräch mit Moderator David Nau von seinen Recherchen und seinen Erlebnissen im Gerichtssaal des Ellwanger Landgerichts. Akte Südwest S2E12 | Tod im brennenden Auto: Der Frauenmord von Gerabronn Moderation: David Nau Produktion: Moritz Clauß, David Nau Sprecherin: Laura Liboschik Gestaltung: Beniamino Raiola Einige Artikel zum Fall: https://www.swp.de/lokales/bluttat-in-gerabronn-mordprozess_-was-geschah-an-dem-tattag_-46382646.html https://www.swp.de/lokales/gerabronn-prozess-mord-gutachter-angeklagt-46292144.html https://www.swp.de/lokales/gerabronn-prozess-verbrannt-auto-feuer-ellwangen-46233500.html https://www.swp.de/lokales/gerabronner-mordprozess-ausloeser-der-bluttat_-taeter-sollte-seinen-bmw-verkaufen-46417694.html
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Folge vom 13.05.2022Sonderfolge: Jagd auf "Oklahoma Smitty" – Das Ermittler-InterviewFast 20 Jahre dauert es, bis die Angehörigen von Johann K. endgültig Gewissheit haben, wer den Bahnbeamten im Jahr 1977 ermordet hat. Die Geschichte der Leiche am Ulmer Wehr haben wir in der vergangenen Folge schon erzählt, nun geben wir tiefe Einblicke in die Arbeit der Ermittler. Zu Gast ist Wieland Pokorny, der den Fall 1977 gemeinsam mit Kollegen bearbeitete und auch dann nicht aufgab, als der Mord schon lange als Cold Case bei den Akten lag. Im Interview berichtet der inzwischen pensionierte Beamte, wie er mit Hartnäckigkeit und akribischer Ermittlungsarbeit nach fast 20 Jahren den Täter, "Oklahoma Smitty", aufspürte und überführte. Pokorny erzählt von den langsamen Mühlen der Bürokratie, der Rolle der US-Soldaten in Neu-Ulm und erklärt, warum das Urteil gegen den Täter für ihn am Ende in Ordnung ging. Moderation: Yasmin Nalbantoglu Produktion: Julia Horn, David Nau Gestaltung: Beniamino Raiola
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Folge vom 27.04.2022Die Leiche am Ulmer Wehr: Jagd auf "Oklahoma Smitty"Der 23. Februar 1977 wird für den Bahnbeamten Johann K. zum tödlichen Aschermittwoch: Zuletzt wird der 57-Jährige gesehen, wie er mit einem jungen US-Soldaten die Kneipe “Fäßle” in Neu-Ulm verlässt. Einen Monat später wird seine Leiche aus der Donau gezogen - mit aus der Hose hängendem Penis und 12 Messerstichen in der Brust. Es ist ein Verbrechen, das fast 20 Jahre lang nicht aufgeklärt werden kann - Ein Cold Case, dessen Ermittlungen ins Schwulenmilieu und in die Neu-Ulmer US-Kasernen führen - und schließlich bis nach Oklahoma in die USA. Es ist auch die Geschichte eines Ermittlers, der hartnäckig über Jahre dranbleibt, sich bis zur Lösung des Puzzles durchkämpft, nie aufgibt - bis es vor Gericht zu einem überraschenden Finale kommt und ein düsteres Geheimnis aufgedeckt wird. Was steckte hinter dem Verbrechen? Wieso dauerte es 20 Jahre, bis es aufgeklärt wurde? Und welche Rolle spielte der Hass auf Schwule in der US-Armee? Darüber spricht Moderator Roland Müller in der neuesten Folge von "Akte Südwest" mit Reporter [Manuel Bogner](https://www.zeit.de/autoren/B/Manuel_Bogner/index). Er hat für einen Artikel in der "Zeit" den Fall zusammen mit dem damaligen Ermittler Wieland Pokorny rekonstruiert. Auch mit Pokorny selbst haben wir ein Interview geführt, das wir bald als Bonus-Folge ausspielen werden. Akte Südwest S2E11 |Die Leiche am Ulmer Wehr: Jagd auf Oklahoma Smitty Moderation: Roland Müller Produktion: David Nau, Julia Horn Sprecherin: Laura Liboschik Interview: Yasmin Nalbantoglu Gestaltung: Beniamino Raiola Link zum Artikel über den Fall: https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-12/mordfall-ulm-us-soldat-ermittlung Link zum Artikel über die neue Theorie im Fall Rafael Blumenstock: https://www.zeit.de/2022/16/rafael-blumenstock-mordfall-ulm-ungeloest