Gertraud Seidl aus der Nähe von Augsburg ist stolz: Sie ist vier Jahre alt und darf nun endlich auch mit auf die Weide und ihren Schwestern beim Hüten der Kühe helfen. Es bleibt aber nicht bei dieser Aufgabe. Auf dem Bauernhof ihrer Eltern ist in den 1950er Jahren so viel zu tun, dass sie nur wenig Zeit zum Spielen und für die Schule übrig hat. Dabei macht ihr nichts so viel Spaß wie zu lesen und zu lernen. Als sie in der achten Klasse ist, treffen ihre Eltern hinter ihrem Rücken eine folgenschwere Entscheidung. Kinderarbeit war in Deutschland länger ein Thema, als die meisten denken: Bis in die 1980er Jahre mussten viele Kinder auch hierzulande hart arbeiten, sogar noch dann, als es schon längst Gesetze dagegen gab.

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Folge vom 24.04.2024KINDERARBEIT - BEI UNS DOCH NICHT! Folge 1: Gertraud
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Folge vom 19.04.2024JÜDISCH-BAYERISCHE SPURENSUCHEN - Feuchtwangers Fluchten und seine BücherBibliotheken haben bekanntlich keine Füße. Aber - Lion Feuchtwanger, der Meister des historischen Romans aus München, musste schnell sein, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. So baute er in seinem Leben drei Bibliotheken auf, mit jeweils mehr als 10.000 Büchern: in Berlin, im französischen und amerikanischen Exil. Diese Bibliotheken waren weit mehr als nur Bücher in Regalen - sie waren das immobile Alter Ego Lion Feuchtwangers. Von Michael Zametzer (BR 2024)
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Folge vom 19.04.2024JÜDISCH-BAYERISCHE SPURENSUCHEN - Der Orientalist Karl SüßheimViele Jahrzehnte lang war der jüdische Orientalist und Historiker Karl Süßheim vergessen, obwohl er Anfang des 20.Jahrhunderts in Bayern durchaus ein Mann von Bedeutung war. Seine Leidenschaft für Orientalistik und seine Sprachkenntnisse machten ihn während des Ersten Weltkrieges sogar unentbehrlich. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich sein Leben schlagartig. Doch vergessen wurde Karl Süßheim erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Warum? Und wie wurde er wiederentdeckt? Von Ulrike Beck (BR 2024)
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Folge vom 19.04.2024JÜDISCH-BAYERISCHE SPURENSUCHEN - Die Fischacher LaubhütteSie ist das wohl weitest gereiste Schmuckstück des "Israel Museum" in Jerusalem: eine aufwendig bemalte Laubhütte aus dem bayerisch-schwäbischen Fischach. Irgendwann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab der Kaufmann Jakob Deller diese "Sukkah" in Auftrag. Mit der rituellen Nutzung einer solchen Laubhütte erinnern gläubige Jüdinnen und Juden an den Auszug aus Ägypten. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Laubhütte durch einen waghalsigen Transport per Zug und Schiff nach Palästina gebracht. Von Lukas Grasberger (BR 2023)