Ein Foto war in den Anfängen der Fotografie eine aufwändige Angelegenheit. Familienfotos entstanden nur bei seltenen Anlässen. Profi-Fotografen mussten engagiert, das Setting für das Bild genau arrangiert werden.
Im Lauf der Zeit wurden Fotoapparate auch für Privatleute erschwinglich und einfach bedienbar, man nahm sie mit in den Urlaub. Damit veränderten sich die Ansprüche an die Bildgestaltung – platt gesagt: Sie war vielen egal.
Das wiederum beklagten diejenigen Profi- und Amateur-Fotografen, die das Fotografieren mit einem künstlerischen Anspruch verfolgten. So in diesem Interview von 1953. Es gab noch keine KI, auch das Wort "Selfie" war noch nicht erfunden. Und doch beklagt der Vorsitzende der Südwestdeutschen Amateur-Fotografen Carl Bosch (nicht identisch mit dem gleichnamigen Industriellen) einen Technik-"Fetischismus" und dass die Leute immer nur sich selbst vor irgendwelchen Sehenswürdigkeiten fotografieren würden.

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
966 Folgen
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Folge vom 21.08.2024Kritik an deutscher Amateur-Fotografie | 24.4.1953
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Folge vom 21.08.2024Foto-Pionier Felix H. Man und die Anfänge der Pressefotografie | 30.9.1983Felix H. Man war in den späten 1920ern und frühen 1930ern einer der Pioniere der Pressefotografie. Geboren wurde er am 30. November 1893 in Freiburg unter dem Namen Felix Sigismund Baumann; er starb am 30. Januar 1985 in London. Bereits während des Ersten Weltkriegs produzierte er mehrere Reportagebilderreihen wie "Ruhe an der Westfront" oder "Vom Schwein bis zur Wurst", später dann die berühmte Serie "Ein Tag im Leben Mussolinis". Seine Bildberichte in der "Münchner Illustrierten Presse" pflegte er mit dem Pseudonym "MAN" zu zeichnen. 1934 emigrierte er nach England, da er "mit der Hitlerei" nichts zu tun haben wollte. Im Interview von 1983 berichtet er von den frühen Jahren.
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Folge vom 20.08.2024DDR-Flüchtlinge gelangen über Ungarn nach Österreich | 23.8.1989Im Lauf des Jahres 1989 fliehen immer mehr DDR-Bürger in die Bundesrepublik. Bis zu 60.000 sind es laut inoffiziellen Zahlen schon bis Mitte August. Doch dann kommt es nochmal zu einer kleinen Massenflucht über Ungarn. Gelegenheit dazu bietet ein "paneuropäisches Picknick", zu dem die ungarische Regierung nach Sopron eingeladen hat, nahe der österreichischen Grenze. Viele DDR-Bürger kommen – mit dem alleinigen Ziel, von Sopron über die Grenze nach Österreich zu fliehen. Die Bundesrepublik wird später Ungarn dafür immer wieder seinen Dank aussprechen, denn diese kleine Massenflucht gilt als einer der vielen kleinen Meilensteine 1989 auf dem Weg zur Wiedervereinigung. Die ersten fliehen schon am 20. August, am 23. August zeigt sich das ganze Ausmaß.
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Folge vom 18.08.2024Die SWF3-Ära 1975 bis 1998 – Erinnerungen von Programmchef Peter Stockinger | 3.6.2024Zu den Meilensteinen der deutschen Radiogeschichte gehört SWF3. SWF3 war die erste echte Popwelle in Deutschland und wurde nach der Gründung 1975 bald das reichweitenstärkste Radioprogramm. Anfang der 1980er-Jahre hatte es über acht Millionen Hörer täglich. SWF3 wurde bei weitem nicht nur im Sendegebiet des Südwestfunks gehört, sondern von der Schweiz bis in die sogenannte Kölner Bucht. Das Programm stand für gute, auch neue Popmusik, Information, die sich wirklich am Hörerinteresse orientierte, authentische ungestelzte Moderatorinnen und Moderatoren und Humor. SWF3 brachte viele Innovationen in die Radiolandschaft: Jingles, Radiocomedy und vieles mehr. SWF3 sendete bis 1998, dann wurde im Zusammenhang mit der Senderfusion aus SWF3 und SDR3 das heutige SWR3. Peter Stockinger war von Anfang an dabei und bis zur letzten Sendeminute SWF3-Programmchef. In dieser Aufnahme von 2024 spricht er über die SWF3-Ära. Der ehemalige SWF3-Mitarbeiter Gregor Glöckner hat das Gespräch dem Archivradio zur Verfügung gestellt. Es ist Teil eines privaten nicht-kommerziellen Podcast-Projekts "SWF3 – Das Phänomen": Gregor Glöckner hat dafür mit vielen ehemaligen SWF3lern gesprochen – darunter auch manche, die später beim Fernsehen Karriere gemacht haben: Anke Engelke, Elke Heidenreich oder Frank Plasberg. Dies ist eine gekürzte Fassung des Gesprächs mit Peter Stockinger. Das Gespräch in voller Länge findet sich im Podcast "SWF3 – Das Phänomen" unter https://x.swr.de/s/spotifyphaenomenswf3 Dort spricht Peter Stockinger auch über seine Erinnerungen an viele ehemalige programmprägende Stimmen wie Frank Laufenberg, Bernd Mohrhoff, Gunnar Schultz-Burkel, Michael Bollinger, Judith Kaufmann, Evi Seibert und über Elmar Hörig.