NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 03.09.2025Slavoma, Florida, L’onde - Modetänze der Zwanziger JahreSlavoma, Florida, L’onde. Was ist das? Diese Frage vermögen heutzutage vermutlich nur mehr Tanzhistorikerinnen und -historiker zu beantworten. Vor einhundert Jahren, am 3. September 1925, versuchte sich daran auch die Schiffbeker Zeitung. So richtig überzeugt scheint die anonyme Autorenstimme von der mit den entsprechenden Namen zu identifizierenden Welle nach Deutschland drängender Modetänze zwar nicht; zwischenzeitlich klingt der Text doch sehr nach Kohlrouladen und Kartoffelsuppe. Am Ende steht aber doch ein freundliches Chacun respektive Cacune à son goût. Und wonach Slavoma, Florida und L’onde klangen – weniger, wie man sich dazu bewegte –, erfahren wir ungefähr auch – von Rosa Leu.
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Folge vom 02.09.2025Liliom in Hamburg„Das ist doch ein anständiges Stück, das muss man doch nicht so spielen!" – Dieser Zwischenruf hat zweifellos Hamburger Theatergeschichte geschrieben. Sein Absender war niemand Geringeres als der ehemalige Erste Bürgermeister der Stadt Klaus von Dohnanyi, und er galt der Neuinszenierung des Stückes Liliom von Ferenc Molnár durch den Regisseur Michael Thalheimer am Thalia Theater im Jahr 2000. An exakt selber Stelle war ein Dreivierteljahrhundert vorher auch die Hamburger Erstaufführung des Stückes über die Bühne gegangen. Klaus von Dohnanyi kam erst drei Jahre später zur Welt, kann sie also schwerlich aus eigener Anschauung gekannt haben. Die Vorstellung von einem „anständigen“ Liliom, auf die er mit seinem Protest rekurrierte, verdankt sich jedoch, neben der Interpretation der Rolle durch Hans Albers, gewiss auch jener damals zu besichtigenden von Max Pallenberg, die nicht nur der Hamburgische Correspondent vom 2. September 1925 für mustergültig hielt. Andere Darsteller und vor allem Darstellerinnen kamen in dieser Rezension indes nicht so gut weg, wie wir von Frank Riede erfahren.
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Folge vom 01.09.2025Hermann Hesse über den HerbstDem anrückenden Herbst entfliehen und den Sommer in südlicheren Gefilden verlängern – Hermann Hesse liebäugelt mit diesem Gedanken schon am 1. September des Jahres 1925 im Hamburgischen Correspondenten und erläutert, warum er diesem Gelüst dann doch nicht nachgibt. Er tut dies allerdings nicht, ohne sich nicht dennoch zwischendurch wegzuträumen, bald nach Italien, bald nach Nordafrika, dessen Reize er zumindest an einer Stelle mit einem heute nicht mehr gebräuchlichen, weil rassistischen konnotierten Begriff skizziert, der damals in diesem Kontext allerdings weithin üblich war. Warum Hesse sich nicht auf den Herbst, dann aber doch an ihm erfreut, erfahren wir von Rosa Leu.
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Folge vom 31.08.2025Auf den Tag genau - aktuelle JahrestageWas passierte heute auf den Tag genau vor soundsoviel Jahren – dieses Spiel spielen wir mit Euch seit über fünfeinhalb Jahren und fast 2000 Episoden. Erfunden haben wir das natürlich nicht, vielmehr haben auch schon die Zeitungen, die wir durchforsten, solche Rückblicke getätigt und dabei nur gelegentlich andere Zeitintervalle und Formate gewählt als wir. Der Hamburgische Correspondent beschäftigte sich am 31. August 1925 – also, Überraschung, heute vor auf den Tag genau einhundert Jahren – mit ausgewählten und überraschenderweise zumeist dezimal unspezifischen Jahrestagen der angelaufenen Woche. Einen Auszug daraus verliest für uns, auf den Tag genau einhundert Jahre später, Frank Riede.