Bernstein 100 (mit Swing Symphony)

Anlässlich seines 100. Geburtstags im Jahr 2018 wurde Leonard Bernstein mit einem besonderen Jazz-Konzert geehrt, bei dem die hr-Bigband als herausragender Gast in Erscheinung trat. Der im Jahr 1918 geborene Bernstein verlieh der klassischen Musik Amerikas ihren einzigartigen Reiz. Obwohl schon vor ihm andere Künstler den Jazz in die klassische Musik integriert hatten, verlieh ihm Bernstein zusätzlich die nötige Würze, den Schwung und eine gewisse Mühelosigkeit. Er fühlte sich sowohl im Bereich der klassischen Musik als auch des Jazz heimisch und verwandelte durch seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent jeden klassischen Musiker in einen wahren Jazz-Liebhaber.

Ein musikalischer Erbe Bernsteins ist Wynton Marsalis, der heute als ein bedeutender Vertreter des Jazz gilt. Marsalis komponierte im Jahr 2010 die "Swing Symphony", welche mit Freude beide Musikrichtungen vereint: Ein klassisches Orchester trifft auf eine Jazz-Band, wobei in diesem Fall die Kombination aus hr-Bigband und hr-Sinfonieorchester farbenprächtige Klangbilder erschafft, die die Entwicklungsgeschichte des klassischen Jazz lebhaft schildern. Diese Geschichte führt durch die Epochen von Ragtime über Dixieland, Bebop und Swing bis hin zum New-Orleans-Marschrhythmus und dem Sound von Glenn Miller. Für Marsalis, den virtuosen Trompetenspieler und Bewahrer der traditionellen Jazz-Stile, ist der Jazz stets auch eine Aufforderung zum Tanz: "Jazz ist Tanzmusik – und wenn man nicht dazu tanzen kann, dann ist es kein richtiger Jazz", so seine Überzeugung. Und Bernstein hätte dem sicherlich zugestimmt.