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Dauerprotest in Serbien – Das Volk gegen Vucic
Der Einsturz eines Daches an einem Bahnhof in Novi Sad löste im November 2024 eine Protestbewegung in Serbien aus. Seit diesem Ereignis kommt es landesweit immer wieder zu massiven Demonstrationen mit Teilnehmerzahlen, die bis zu 300.000 Menschen erreichen.
Die Demonstranten prangern die weitverbreitete Korruption an und fordern neue Wahlen. Anfangs waren es vor allem Studenten, die ihrer Unzufriedenheit Ausdruck verliehen, doch mittlerweile haben sich Bürger aus allen gesellschaftlichen Schichten der Bewegung angeschlossen, um ihren Unmut über die Regierung und ihren autokratischen Präsidenten Aleksandar Vucic zu zeigen.
Bauern zeigen ihre Unterstützung, Händler organisieren Spendenaktionen, und auch die hauptsächlich muslimische Bevölkerung von Novi Pazar im Süden des Landes beteiligt sich rege an den Protesten. DJs aus der lebhaften Clubszene Belgrads tragen mit Alben wie "Rhythms of Revolution" zur musikalischen Untermalung der Proteste bei. Dennoch ist nicht die gesamte serbische Bevölkerung der Regierung gegenüber kritisch eingestellt, und die studentische Organisation "Wir wollen studieren" bezieht sogar eindeutig Stellung für Vucic.
"Dauerprotest in Serbien – Das Volk gegen Vucic" im Überblick
Dauerprotest in Serbien – Das Volk gegen Vucic
von Christoph Kersting
Sendezeit | Sa, 04.10.2025 | 11:05 - 12:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Gesichter Europas" |