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Der Gangster, der Junkie und die Herrin Folgen
Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Domina sitzen gemeinsam am Tisch... Das könnte eine Filmszene sein. Bei uns ist es der Anfang vieler spannender Gespräche! Zwischen Maximilian Pollux, Roman Lemke und – seit der 3. Podcast-Staffel – Nina Workhard. Die drei haben Erfahrungen gemacht, die andere nur aus dem Fernsehen oder dem Internet kennen. Oft jenseits der Legalität. Gemeinsam mit Gästen aus unterschiedlichen Bereichen sprechen sie offen und authentisch miteinander und stellen Fragen, die man selbst nicht wagen würde, zu fragen. In der ersten Staffel erzählen Maximilian, Roman und Ex-Prostituierte Tara das entlang der sieben Todsünden: Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit. Denn genau dazwischen hat sich ihr Leben abgespielt. In der zweiten Staffel geht es um das „Tier in uns“: Was ist ein „Hai“ unter Gangstern? Wann musste Roman den „Hasen machen“? Und warum fühlte sich Tara manchmal wie ein Waschbär? In der dritten Staffel sprechen Maximilian, Roman und Neuzugang Nina zusammen mit spannenden Gäste über ihre „Leichen im Keller“. Welche Geheimnisse belasten das Gewissen schon lange und sollen endlich begraben werden? Die nun vierte Staffel widmet sich vermeintlich guten Ideen. Pläne, die im Kopf völlig genial erscheinen, können in der Realität mitunter völlig daneben gehen. Der Gangster, der Junkie, die Herrin und ihre Gäste berichten, was dann passiert und ob man vielleicht etwas daraus lernen kann. Über den Themen aller Staffeln steht das Motto: „Ihr seid nicht allein!“ Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge auf SWR3.de, in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt!
Folgen von Der Gangster, der Junkie und die Herrin
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Folge vom 18.11.2021Nah am Abgrund – Taras HabgierWas, wenn ich einen Job mache, von dem ich weiß, ich will ihn nur begrenzt machen und so viel Kohle rausholen, wie möglich? Dann hat die Habgier leichtes Spiel, sagt Tara als Ex-Prostituierte heute. Markenkosmetik, Gucci-Taschen, ’ne Rolex, ein fettes Auto, ein Haus – sie wollte immer mehr. Und dafür brauchte sie immer mehr Geld. Und um das zu bekommen arbeitet sie damals exzessiv. Die selbst gesetzten Grenzen verschwinden zu Gunsten der Geldgier. Aus „maximal zwei Kunden am Tag“ wird „jeah, ich hab schon 5 Termine klargemacht“. Und selbst bei den Sexpraktiken macht sie schließlich Dinge, die sie anfangs nie machen wollte. Mit großer Offenheit erzählt sie Roman und Max, wie sie deshalb einen Kunden bedient hat, von dem sie wusste, dass sie sich vor ihm ekelt. Und selbst nachdem er sie brutal verletzt, fast erwürgt und in Todesangst versetzt hatte, denkt sie nur ans Geld und bedient noch die drei nächsten Freier. Max und Roman sind betroffen und feiern Taras Schutzengel. Die Drei fragen sich: Bringt es was, Gewalttäter im Rotlichtmillieu anzuzeigen? Was kann man sonst tun? Warum wäre eine Traumatherapie sinnvoll? Habgier ist eine Sünde an einem selbst, schließt Tara. Wenn jemand die persönlichsten Grenzen überschreitet für Geld, ist das nicht rückgängig zu machen! Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
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Folge vom 04.11.2021Der Goa-Party-Exzess – Max’ VöllereiEinfach mal raus aus dem Alltag und bei ’nem Goa-Festival ein Wochenende lang komplett in ’ne fremde Welt eintauchen. Das wollen Maximilian und zwei seiner Freunde, als er etwa 17 Jahre alt ist. Max erzählt Roman und Tara, wie er damals mit seinen Kumpels einen Zug ans andere Ende der Republik mitten ins Nirgendwo nimmt, ohne Zelt, ohne Zahnbürste dafür die Taschen voller Drogen. Diesmal nicht, um die Sachen zu verdealen, sondern um selbst zu konsumieren. Die absolute Völlerei – denn, selbst als alle Drei schon körperlich am Ende sind, konsumieren sie weiter. So zugedröhnt, verlieren Max und seine Jungs nicht nur den Kontakt zur Realität sondern schließlich auch sich selbst aus den Augen. Bis ein LSD-Tripp Paranoia bei einem der Drei verursacht und er seinen Festivalbesuch mit Panikschüben abbricht. Nach dem Festival brauchte er ein Jahr, um sich von den Psychosen, die die Party hinterlassen hat, zu erholen. Auch heute noch ist Völlerei Max’ Achillesferse – auch wenn es mittlerweile eher die Heißhungerattacken auf Nutellabrot sind, anstatt einer Linie Koks. Roman kann das super nachvollziehen, in dem Wissen, dass die Partynummer im Normalfall tödlich gewesen wäre. Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/
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Folge vom 21.10.2021Primark Sex – Romans WollustEx-Junkie Roman Grandke musste mit 21 zur Bundeswehr und lernte dort das erste Mal Disziplin. Am Wochenende floss im Mannschaftsheim der Alkohol in Strömen und Stripperinnen kamen zum Anheizen. Also wollte Roman Sex und heimlich koksen, deshalb fuhr er mit der S-Bahn in den „3-Dollar-Puff“ nach Berlin. Sein erster Bordellbesuch, was für ein Reinfall! Was er erwartete, war „Girl-Friend-Sex“. Was er – völlig zugedröhnt – bekam, war im wahrsten Sinne billig und so abtörnend, dass er seitdem nie wieder zu Prostituierten ging. Max kann sich bei so viel Naivität das Lachen kaum verkneifen. Ähnlich geht es Tara, die als Kennerin der Szene wichtige Gedanken beisteuert. Warum man bei Billig-Sex-Angeboten nachdenken sollte. Und da hört das Lachen auch auf: Woran man Zwangsprostitution erkennen kann. Und dass im Gewerbe auch Abzockmaschen laufen, die schädlich für den geforderten Respekt gegenüber den Frauen sind. Fest steht jedenfalls: Stimulanzien machen geil im Kopf, aber ab einem bestimmten Punkt will der Körper nicht mehr. Die Wollust war für Roman an diesem denkwürdigen Tag definitiv eine Todsünde. Aber im allgemeinen ist es keine Sünde, findet er, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und alle im gegenseitigen Einverständnis Spaß haben. Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/ Wie erkennt man Zwangsprostitution?: https://www.stoppt-zwangsprostitution.de/de/erkennen.html Kritische Betrachtung des Prostitutionsgesetzes: http://x.swr.de/s/13wx
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Folge vom 07.10.2021Wenn die Grenze erreicht ist – Taras ZornTara Titans Image als Prostituierte war das der süßen kleinen Maus. Aber in ihrem Inneren brodelt schon seit frühester Jugend ein mächtiges Gefühl, die Wut. Körperlich spürbar wie pures Adrenalin. Die perfekte Energiequelle für ihre zwiespältige Arbeit, denkt sie sinngemäß: „Jetzt erst recht, ich kack auf euch!“ Tara ist überzeugt: Wut funktioniert als Schutzschild. Sie hält Menschen auf Distanz und verdrängt andere Gefühle wie Scham und Verzweiflung. Ex-Junkie Roman und Ex-Gangster Max wollen genau wissen, was Tara so zornig hat werden lassen. Und müssen bei manchen Details heftig schlucken. Tara schildert exemplarisch wie sie einen unsympathischen Stammkunden mit zweifelhaften T-Shirt-Fetisch rausschmeißt. Der hatte immer wieder geglaubt, Taras Grenzen überschreiten zu dürfen, wenn er nur genug dafür zahlt. Dann sagt er einen Satz, der Tara explodieren lässt. Sie erzählt, wie sie die Kontrolle verloren, halbnackt auf dem Hotelflur herumgeschrien, den Kunden beleidigt und ihm ans Scheinbein getreten hat. Folge dieser Unprofessionalität: Sie muss ihre Sachen packen und hat Hausverbot in ihrem Lieblingshotel. Ja, meint Tara, Zorn ist eine Sünde, weil er uns hässlich werden lässt – und zwar innen und außen. Hilfe nach Gewalt: https://weisser-ring.de/ Suchtberatung: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis Hilfe bei Kriminalität: https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/