
Feature
Die Verleugneten - Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel
In vielen Familien wurde das Schicksal dieser Menschen totgeschwiegen, oft aus Scham. Die Anerkennung als Opfergruppe fand in Deutschland erst im Jahr 2020 statt, obwohl die Nazis sie als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" stigmatisiert hatten.
Ohne Gerichtsprozesse wurden sie in Konzentrationslager gebracht, teilweise durch massive Deportationen wie bei der Aktion "Arbeitsscheu Reich". Dort wurde ihre Kleidung mit einem schwarzen oder grünem Dreieck gekennzeichnet. Berichte von ihnen sind selten überliefert. Von den fast zehntausend Stolpersteinen in Berlin existieren lediglich nur zehn, die an die "Asozialen" erinnern. Keiner erinnert an jemanden, den die schlimmsten Verbrecher des 20. Jahrhunderts als "Berufsverbrecher" bezeichneten. Eine finanzielle Entschädigung hat nie jemand erhalten. Bis auf die AfD sind mittlerweile alle großen politischen Parteien der Ansicht, dass niemand gerechtfertigt in einem Konzentrationslager saß.
Ohne das Engagement von Frank Nonnenmacher wäre dieser Beschluss des Deutschen Bundestages wohl nicht erfolgt. Der emeritierte Professor startete die Initiative zur Anerkennung der von ihm als "Verleugnete" bezeichneten Menschen. Sein Onkel Ernst Nonnenmacher musste als KZ-Insasse den schwarzen Winkel tragen. Frank Nonnenmacher gründete einen Verein für die Angehörigen der Opfer. In diesem Feature äußern sie sich zum ersten Mal öffentlich über den lange verschwiegenen Teil ihrer Familiengeschichte.
"Die Verleugneten - Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel" im Überblick
Die Verleugneten - Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel
von Alexa Hennings
Produktion: 2023
Sendezeit | Di, 06.05.2025 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |