«Dini Mundart» live vom Mundartfestival Arosa. Zu Gast sind drei junge Bühnenkünstlerinnen, die in verschiedenen Sprachen schreiben. Welche Rolle spielt dabei die Mundart? Zu hören sind Kurzauftritte und engagierte Diskussionen. Moderiert wird der Abend von Monika Schärer.
Angefangen haben alle drei eingeladenen Gäste mit Texten in der Sprache ihrer jeweiligen Mütter. Mittlerweile sind sie alle polyglott unterwegs.
Die junge Zürcher Rapperin Lou Kaena begeistert als Sängerin und Songwriterin mit ihrer warmen und charmanten Stimme und den tiefgründigen Texten weit über die Hip-Hop-Szene hinaus. Bisher sang sie vor allem in der Sprache ihrer franko-algerischen Mutter: Französisch. Nun gibt es einen ersten Song mit Zürichdeutschen Textpassagen.
Fine Degen aus Basel ist seit 2017 auf den Slam-Poetry-Bühnen unterwegs. Zunächst ausschliesslich in der Sprache ihrer Berliner Mutter: Hochdeutsch. Seit bereits mehreren Jahren schreibt und performt sie auch Baseldeutsch.
Die Engadinerin Cinzia präsentiert als Singer-Songwriterin eigene Lieder auf Englisch und in ihrer Muttersprache Rätoromanisch - wobei sie differenziert mit den Varianten Vallader (Unterengadin) und Jauer (Münstertal) spielt.
Alle drei Künstlerinnen geben Kostproben ihrer Texte und Songs. Monika Schärer (Moderation) und Markus Gasser (Mundartredaktion) diskutieren mit ihnen die Wahl der Bühnensprache, die Wirkung von Nähe und Distanz, die durch die Wahl der Muttersprache entstehen kann und überhaupt: Wie es ist, als junge Künstlerin heute Texte zu verfassen. In einer Zeit, in der jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.
Live aus dem Kongresssaal im Sport-und Kongresszentrum Arosa.
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Mundart
Dini Mundart - Schnabelweid Folgen
«Dini Mundart – Schnabelweid» ist die Sendung für alle, die Mundart lieben. Wir bringen die Mundartvielfalt der deutschen Schweiz zum Klingen. Lesungen von MundartautorInnen, Lieder von MundartsängerInnen, Geschichten und Beiträge zur Mundartkultur von Freiburg bis ins St.Galler Rheintal und von Schaffhausen bis zu den Walsern.
Folgen von Dini Mundart - Schnabelweid
50 Folgen
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Folge vom 03.10.2024«DINI MUETTERSPRACH» - Mundart ist weiblich, polyglott und jung
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Folge vom 26.09.2024Ein Wörterbuch für den Glarner DialektIm neuen Glarner Mundartwörterbuch sind etwa 10'000 Dialektwörter versammelt. Freiwillige und Sprachwissenschaftler haben dafür zusammengearbeitet. Vierhundert Seiten dick ist das Glarner Mundartwörterbuch, das 2024 nach dreijähriger redaktioneller Arbeit und nach deutlich längerer Vorbereitungszeit veröffentlicht wurde. Darin sind etwa 10'000 Dialektwörter aus dem Kanton Glarus versammelt, darunter auch solche, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Ausserdem bietet das Wörterbuch Informationen über Aussprache und Grammatik des Glarner Dialekts. In der Sendung erklärt der Glarner Sprachwissenschaftler Kevin Müller, was den Glarner Dialekt ausmacht. Dodo Brunner, Präsidentin des Vereins, der das Wörterbuch herausgibt, erzählt, wie es zustandekam und welche Rolle eine Professorin von der Universität Sorbonne in Paris dabei spielte. Mundartausdrücke und Familiennamen Ausserdem in der Sendung: Antworten auf die folgenden Fragen. Wo sagt man «bis so guet» und wo «sig so guet»? Was könnte die Frage «Häsch s Bitzgi usi bätzlät?» bedeuten? Und woher kommt der Familienname Wey?
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Folge vom 19.09.2024Schimpfwörter spiegeln GeschlechterunterschiedeEs Tüpfi, e Chleechue, e Lauch und e Bräzelibueb. Schimpfwörter sind Glücksache, schrieb Mani Matter einst. Weil man nicht so genau sagen könne, was sie wörtlich bedeuten. Aber mehr noch sind Schimpfwörter ein Spiegel gesellschaftlicher Normen und Werte. Was sagt das über uns? Aus Wörtersammlungen lässt sich ablesen, dass Beschimpfungen von Frauen oft auf Äusserliches zielen (Vogelschüüchi, Marketussi) oder auf einen widerspänstigen Charakter (Chlöpfschiit, Rääf), während man Männer eher beleidigt, indem man sie als untauglich in praktischen Dingen beschimpft (Pfiiffe, Halbschue). Spannend wird es, wenn man Beschimpfungen vergleicht, welche auf die sexuelle Aktivität von Männern und Frauen zielen. Wenn eine Frau als «Dorfmatratze» bezeichnet wird und ein Mann als «Casanova», bewertet man sexuelle Promiskuität höchst unterschiedlich. Hier spielt auch heute noch im Wortschatz eine bedenkliche gesellschaftliche Doppelmoral. Wieder einmal diskutieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion über mehr als nur die Sprache! Familiennamen Vögeli, Vögelin, Vögele Sprachexperte Hans-Peter Schifferle erläutert den Familiennamen Vögeli und die Varianten Vögelin und Vögele. In allen Schreibvarianten ist der Name im ganzen alemannisch-schwäbischen Raum verbreitet, wobei die heute vor allem im Baselbiet und im Elsass verbreitete Form Vögelin als älteste Basisform gelten kann. Der Name ist als Übername für «einen sangesfrohen, leicht beschwingten, von losen Einfällen übersprudelnden Menschen» entstanden, wie es in einem älteren Namenlexikon heisst, und er ist vielerorts seit dem 13. Jahrhundert bezeugt.
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Folge vom 12.09.2024Guy Krneta – «Hüener lachen angers»Vielfalt. Das ist das grosse Thema in Guy Krnetas aktuellem Buch mit Geschichten und Spoken-Word-Texten. Dabei ist die Vielfalt der Arten genauso gemeint wie die der Sprache oder der Menschen. Guy Krneta ist ein engagierter Schriftsteller. Und ein unterhaltsamer zugleich. So sind auch seine Texte von gesellschaftlichem Anliegen genauso geprägt wie von gekonntem Erzählen. In seinem aktuellen Erzählband «Hüener lachen angers» berichtet der Berner Mundartschriftsteller und Theaterdramaturg vom Leben mit Widersprüchen, von Träumen und Hoffnungen und von gesellschaftlichen Abgründen, von denen ihm der Zustand der Natur am meisten unter den Nägeln brennt. Und ganz nebenbei klärt der Sprachkünstler Guy Krneta auch noch die Frage, ob Hühner, die auf Französisch «cot, cot, codet» sagen, in Frankreich auch anders lachen als ihre deutschsprachigen Schwestern. Buchangaben: Guy Krneta. Hüener lachen angers. 168 Seiten. Zytglogge, 2024.