Etel Adnan war Kosmopolitin, eine intellektuelle Nomadin zwischen den Welten, die sich in Amerika, im Libanon und in Paris zu Hause fühlte. Den größten Teil ihres Lebens hat sie gemalt und geschrieben, besessen davon, ihre Gedanken und Gefühle in Worte und Bilder zu fassen. Doch erst 2012, als sie auf der Documenta in Kassel ihre Malerei präsentierte, erhielt sie internationale Anerkennung.
Seitdem wurden ihre Theaterstücke auf zahlreichen europäischen Bühnen inszeniert, der Literaturbetrieb lud sie zu Lesungen ein und zeichnete ihre Werke mehrfach aus. Der Autor Jean Claude Kuner hat Etel Adnan in Paris besucht, kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag und sechs Jahre vor ihrem Tod 2021.
Mit Gisela May, Almut Zilcher und Judica Albrecht Musik und Komposition: Frangiz Ali Sade, Gavin Bryars
Ton: Susanne Bronder, Peter Avar
Regieassistenz: Annika Erichsen
Regie: der Autor
Redaktion: Gabriela Hermer
Produktion: rbb, NDR, Deutschlandfunk Kultur 2014

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Folge vom 16.10.2024Express Beirut – Die Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan
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Folge vom 02.10.2024Werd ich mit Singen deutsch? - Ein Feature zur Einbürgerung"Ich geh jetzt Neuköllner machen", sagt der Bürgermeister zweimal im Monat zu seiner Sekretärin. Er hängt sich seine Amtskette um und hält eine Rede auf der Einbürgerungsfeier, die mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne endet. Es war an einem Dienstag, da wurde Herr S. Deutscher. Dafür musste er seine türkische Staatsangehörigkeit aufgeben. Frau H. wartet seit Monaten, ihr irakischer Pass ist abgelaufen. Wenn eine Person mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten möchte, muss sie sich auf eine bürokratische Prozedur mit neuen Tests einstellen. Die Sendung verfolgt den Weg von der Antragstellung bis zum feierlichen Gelübde. AutorIn: Inge Braun und Helmut Huber SprecherIn: Julia Hummer (Erzählerin), Katharina Zapatka (Zitatorin), Irm Hermann (Stimme) Regie: Nikolai von Koslowski Produktion: Deutschlandfunk Kultur, NDR, rbb 2009
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Folge vom 22.09.2024Wir haben Krieg, die Probe fällt aus - Das Kyiv Symphony Orchestra auf der Suche nach einer zweiten HeimatEine ergreifende Geschichte von Hoffnung und Verlust: Im April 2022 bricht das renommierte Kyiv Symphony Orchestra zu einer Tournee nach West-Europa auf. Diese Reise unterscheidet sich von den üblichen Tourneen. Zwei Monate zuvor hat Putins Armee die Ukraine überfallen. Ein brutaler Angriff, auch auf die Kultur des Landes. Diese in Europa bekannt zu machen und zu verteidigen – das ist die Mission der Orchestermitglieder. Doch bald wird klar, dass sie nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Auftritte inmitten der umkämpften Stadt sind undenkbar. Die Reise wird zum Exil. Durch eine Verkettung von Zufällen landen die Symphoniker im thüringischen Gera. Die Stadt stellt ihnen Wohnräume und einen Proberaum zur Verfügung, die Berliner Philharmoniker übernehmen die Schirmherrschaft. Die Musiker:innen aus der Ukraine können zunächst aufatmen. Von Gera aus reisen sie in die bedeutendsten Konzertsäle Europas und feiern Erfolge. Doch im Mai 2023 streicht Kyiv die Finanzierung. Den Mitgliedern droht die Auflösung des Orchesters. Für die Männer würde das die Rückkehr in die Ukraine bedeuten, wo sie in den Krieg eingezogen werden können. Als dieses Szenario beinahe zur Realität wird, kommt ein unerwartetes Angebot, das ihre Zukunft in einem neuen Licht erscheinen lässt. Franziska Sophie Dorau erzählt in ihrer bewegenden Doku von der unerschütterlichen Stärke und Leidenschaft eines Orchesters, das gegen alle Widrigkeiten für seine Musik kämpft. Regie: die Autorin rbb/ORF 2024 Ursendung
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Folge vom 08.09.2024Hybris - Die Leben des Gavino LeddaEr ist der berühmteste Hirtenjunge der Welt, der Sarde Gavino Ledda. Seine ersten 20 Jahre verbringt er, dem Diktat seines Vaters folgend, auf der Weide, als Analphabet, beinahe stumm. Dann erwacht in ihm der Wille, sich mitzuteilen und sein Leben wendet sich. Er lernt Lesen und Schreiben, unterrichtet bald Sprachwissenschaften und schreibt seine Lebensgeschichte auf. Das Buch "Padre Padrone" wird ein Welterfolg, ebenso die Verfilmung der Brüder Taviani 1977. Für sein Feature trifft der Autor Andreas F. Müller Gavino Ledda und Vittorio Taviani und erfährt, was aus ihnen über 30 Jahre später geworden ist.