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Gestohlene Kinder – Europa und die Auslandsadoptionen
In westlichen Staaten war es lange Zeit ziemlich unkompliziert für Paare mit nicht erfülltem Kinderwunsch, ein Kind aus einem weniger entwickelten Land zu adoptieren. Während zahlreiche dieser Adoptionen auf gesetzlichem Wege durchgeführt wurden, entwickelte sich in den 1970er und 1980er Jahren ein Geschäftszweig, der auch illegale Methoden einschloss, beeinflusst durch die hohe Nachfrage. In den Ursprungsländern wurden leiblichen Eltern falsche Informationen gegeben, und Vorfälle von Kinderhandel sowie Dokumentenfälschung wurden aufgedeckt. Neue Untersuchungen legen zudem nahe, dass für die adoptierten Kinder mögliche langfristige psychische Beeinträchtigungen bestehen könnten.
Mittlerweile sind diese adoptierten Menschen erwachsen geworden. Sie setzen sich kritisch mit ihrer Adoption auseinander, suchen nach ihren Ursprüngen und fordern Klarheit. Einige ziehen sogar die zuständigen staatlichen Behörden zur Verantwortung und klagen sie an. In zahlreichen europäischen Staaten untersuchen inzwischen verschiedene Kommissionen das System der internationalen Adoptionen gründlich. Recherchen fanden in Ländern wie Dänemark, Schweden und den Niederlanden statt.
"Gestohlene Kinder – Europa und die Auslandsadoptionen" im Überblick
Gestohlene Kinder – Europa und die Auslandsadoptionen
von Marten Hahn, Gunnar Köhne
Sendezeit | Sa, 10.05.2025 | 11:05 - 12:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Gesichter Europas" |