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Grünes Kerosin – Wie der Luftverkehr klimaneutral werden will
Die Luftfahrtindustrie strebt eine Verringerung der Treibhausgase an, indem sie auf umweltfreundliche Treibstoffe setzt. Allerdings sind gegenwärtig sowohl die Erzeugungsmöglichkeiten als auch die Preise nicht ideal.
Solche erneuerbaren Kraftstoffe sollen das Ziel des emissionsarmen Fliegens näherbringen. Die Europäische Union fördert diese Entwicklung aktiv: Seit Jahresbeginn sind Fluggesellschaften verpflichtet, nachhaltiges Kerosin zu verwenden. Obwohl der Anteil dabei lediglich zwei Prozent beträgt, wächst er kontinuierlich. In einem Jahrzehnt soll dieser Anteil auf 20 Prozent gestiegen sein.
Die Herausforderung besteht darin, dass die Herstellung gegenwärtig nur langsam in die Gänge kommt – mit höheren Verwendungsraten könnte schnell ein Mangel an nachhaltigen Flugkraftstoffen, auch SAFs genannt, auftreten. Der Bedarf der Airlines wird derzeit vor allem durch den Einsatz biogener Abfallprodukte gedeckt, etwa durch gebrauchte Speiseöle. Doch ab 2030 wird es erforderlich sein, auch synthetische Treibstoffe hinzuzumischen, sogenannte E-Fuels, die mit Ökostrom produziert werden. Die Produktionskapazitäten sind weiterhin beschränkt, und die Herstellungskosten bleiben hoch. Zudem ist es noch nicht geklärt, woher die großen Mengen Erneuerbare Energien stammen sollen, die für die Produktion notwendig sind. Die Europäische Kommission zeigt sich zwar zuversichtlich, dass die Luftfahrtindustrie die gesetzten Quoten erreicht, gibt jedoch auch zu, dass es derzeit hauptsächlich Pläne für Investitionen existieren, während konkrete Verpflichtungen bislang rar sind.
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Grünes Kerosin – Wie der Luftverkehr klimaneutral werden will
von Louisa Schmidt, Tobias Pastoors
Sendezeit | Di, 02.09.2025 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt" |