Ivor Bolton und das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt

Das Konzert dreht sich um die "Londoner Meister" Johann Christian Bach und Joseph Haydn, wobei der Fokus auf deren Einfluss in der britischen Metropole liegt. Johann Christian Bach, häufig als "Londoner Bach" bezeichnet, machte sich ab 1762 dort einen Namen. Gleichzeitig errang Joseph Haydn mit seinen berühmten "Londoner Sinfonien" in der britischen Hauptstadt Anerkennung.

Haydn komponierte seine letzten Sinfonien in London und setzte damit neue Maßstäbe in der Musikwelt. Besonders die Sinfonie Nr. 103 wird als eine seiner fortschrittlichsten und bahnbrechendsten Werke angesehen. Sie beginnt mit einem einprägsamen Solo-Paukenschlag, der das Londoner Publikum überraschte. Schon vor Haydn hatte Johann Christian Bach in London musikalische Akzente gesetzt. Mozart schätzte diesen "Londoner Bach" wie kaum einen anderen Komponisten, nachdem sie sich 1764 in der Metropole getroffen hatten.

Ivor Bolton, gebürtig aus der Nähe von Manchester, erhielt seine musikalische Ausbildung in London. In den 1980er Jahren arbeitete er dort mit Ensembles für historische Aufführungspraxis, bevor seine Karriere ihn nach München, Salzburg und Madrid führte. Seine dynamische und beherzte Herangehensweise an die Alte Musik überträgt er regelmäßig auf klassische Sinfonieorchester, was ihn auch zu einem idealen Gastdirigenten für das "Barock+"-Format macht, bei dem das hr-Sinfonieorchester Barockmusik mit späteren Epochen vereint.