Trinkwasser wird zur Mangelware
Trinkwasser wird zur Mangelware © Dora Pete / freeimages.com

Kultur & Gesellschaft

Knappe Ressourcen – Wasser ist für alle da!

Seit dem Jahr 2010 gilt der Anspruch auf sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen als grundlegendes Menschenrecht. Steigende Temperaturen und wachsende Bevölkerungszahlen erhöhen den Druck auf diese essenzielle Ressource. Die schwelenden Konflikte verdeutlichen: Wasser ist das begehrteste Gut des aktuellen Jahrhunderts.

Man könnte meinen, Wasser sei ein grundlegendes Element, das universell verfügbar wie Luft ist und nicht entzogen werden sollte. Dennoch existieren seit jeher Dispute um die Nutzung von Wasser als grundlegende Ressource, sei es als Trinkquelle, Lebensraum, Transportweg oder gar als Grenze.

Für ein harmonisches Miteinander, sowohl innerhalb von Gesellschaften als auch zwischen Staaten, ist eine faire und gerechte Verteilung von Wasser unabdingbar. Einschließlich des gemeinsamen Bestrebens, es nachhaltig zu bewahren und nicht verschwenderisch zu nutzen.

Es war daher klug, Wasser als öffentliches Gut anzuerkennen und dessen Verwaltung in die Hände von Behörden zu legen. Doch die Tendenz, Wasser künstlich zu verknappen, die sich bereits in kolonialen Zeiten und unter hegemonialen Interessen abzeichnete, hat sich durch zunehmende Privatisierungen zu einem gesellschaftlichen Problem entwickelt. Städte und Kommunen, die die hohen Kosten der Wasserbewirtschaftung nicht mehr tragen konnten, haben diese Aufgaben an private Firmen übertragen. Diese Übertragungen führten zu dramatischen Konsequenzen, wie die Erfahrungen in Chile und London zeigen. Trotz der negativen Beispiele von profitorientierten Wasserversorgern, die soziale und ökologische Belange ignorieren, setzt sich der Privatisierungstrend fort. Dennoch entschied sich Berlin, die zuvor verkauften Anteile seiner Wasserbetriebe zurückzuerwerben.

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Der 1958 geborene Markus Metz studierte Publizistik, Politikwissenschaft und Theaterwissenschaft und arbeitet als Rundfunkjournalist und Schriftsteller in München. Zu seinen neuesten Werken gehören "Wir Kleinbürger 4.0. Die neue Koalition und ihre Gesellschaft" und "Apokalypse & Karneval. Neoliberalismus: Next Level", beide in Zusammenarbeit mit Georg Seeßlen veröffentlicht.

Georg Seeßlen kam 1948 zur Welt und studierte in München Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie. Als freier Autor schreibt er unter anderem für renommierte Zeitungen wie Die Zeit, Frankfurter Rundschau und taz. Er hat zudem etwa zwanzig Bücher über Filme veröffentlicht und Dokumentationen für das Fernsehen produziert.

Knappe Ressourcen – Wasser ist für alle da! im Überblick

Sendezeit So, 04.05.2025 | 09:30 - 10:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Essay und Diskurs"
Radiosendung