Dirigentin Simone Young präsentiert beim BRSO ein Wunschprogramm
Dirigentin Simone Young präsentiert beim BRSO ein Wunschprogramm © Ron Pacheco / pixabay.com
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Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Mit einem vielseitigen Programm, das ein komplexes Netzwerk von Beziehungen entfaltet, kehrt die australische Dirigentin Simone Young, die in Bayreuth höchste Anerkennung erfahren hat, zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zurück. Sie verbindet geschickt die "Lyrische Symphonie" des Postromantikers Alexander von Zemlinsky, der sowohl Lehrer von Arnold Schönberg als auch ein Mitbegründer der Zweiten Wiener Schule war, mit zwei völlig unterschiedlichen Werken von Anton Webern und Alban Berg - allesamt übrigens Schöpfungen der 1920er-Jahre!

Das zentrale Werk in Youngs bemerkenswertem Programm stellt Alexander von Zemlinskys beeindruckende "Lyrische Symphonie" dar, die er nach der Grundlage von Gustav Mahlers "Das Lied von der Erde" schuf. In den Gedichten des bengalischen Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore, die Zemlinsky vertonte, wird die aufblühende und vergängliche Liebe eines jungen Mädchens zu einem Prinzen in einer großen Erzählung dargestellt – die "innere Verbindung der sieben Lieder mit ihren Einleitungen und Zwischenspielen, die allesamt denselben intensiv ernsthaften und leidenschaftlichen Grundton besitzen", war ihm sehr wichtig.

Simone Young hat für die Aufführung der "Lyrischen Symphonie" die erfahrene schwedische Sopranistin Maria Bengtsson und den Bariton Michael Volle als herausragende Gesangskünstler gewinnen können. Vor dieser träumerisch-melancholischen Musik von Zemlinsky, die den Geist der Jahrhundertwende perfekt einfängt, stellt Young Alban Bergs vielleicht kühnste Komposition vor, seine Drei Orchesterstücke op. 6. Adorno brachte deren Gehalt treffend auf den Nenner: "Das müßte klingen, als würde man Schönbergs Orchesterstücke und Mahlers Neunte Symphonie gleichzeitig spielen."

In den Sätzen Präludium, Reigen und Marsch greift Berg mit kühnen, klanglichen Experimenten, wienerischen Walzer- und Ländlerfragmenten sowie eindringlicher Intensität auf die Ausdruckswelt seiner Oper "Wozzeck" vor. Zum Auftakt dirigiert Young die kaum einminütigen, federleichten Fünf Orchesterstücke op. 10 von Anton Webern, die trotz Instrumenten wie Harmonium, Celesta, Mandoline und Gitarre beeindruckende Klangvariationen herstellen, den Komponisten jedoch in eine kreative Sackgasse führten - aus der ihn Schönbergs Zwölftontechnik schließlich rettete.

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"Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks" im Überblick

Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

von Webern, Berg, Zemlinsky

Mit Leitung: Simone Young / Maria Bengtsson, Sopran; Michael Volle, Bariton

Isarphilharmonie, München

16.05.2025

Sendezeit Fr, 16.05.2025 | 20:00 - 23:00 Uhr Da die Sendung live übertragen wird, können sich
Anfang/Ende der Sendung verschieben!
Sendung hr2-kultur "Konzertsaal"
Radiosendung