In seinem zweiten historischen Roman beschreibt Dirk Stermann die 13 Monate der Republik von Fiume nach dem Ersten Weltkrieg. Die verrückte Geschichte eines von niemandem anerkannten Staatsgebildes im heutigen Rijeka unter der Führung eines Narzissten erinnert in jedem Moment an unsere Zeit.
Am 12. September 1919 besetzten italienische Freischärler gegen den Willen ihrer Regierung die Stadt Fiume (Rijeka) und errichteten dort eine nationalistisch dominierte Republik. Anführer war der Dichter Gabriele D’Annunzio, der, inspiriert von futuristischen und nationalistischen Ideen, die Massen so lange zu elektrisieren vermochte, bis die Stadt in Drogen, Alkohol und Orgien versank und die Republik zusammenbrach. Vieles von dem, was damals in Fiume passierte, erinnerte Dirk Stermann an unsere Zeit, so dass seine literarische Aufarbeitung der Republik von Fiume zu einer höchst aktuellen Sache wurde.
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Dieses Buch steht im Zentrum der Folge:
- Dirk Stermann. Die Republik der Irren. 304 Seiten. Rowohlt Verlag, 2025.
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Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch
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In dieser Episode zu hören:
- Dirk Stermann, Buchautor
- Kersten Knipp, Publizist und Journalist
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Weitere erwähnte Bücher:
- Kersten Knipp. Die Kommune der Faschisten. Gabriele D’Annunzio und die Republik von Fiume. 400 Seiten. Dittrich Verlag, 2025.
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- Hosts: Michael Luisier und Jennifer Khakshouri
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Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»:
Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur.
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Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Mit den Hosts Franziska Hirsbrunner/Katja Schönherr, Jennifer Khakshouri/Michael Luisier und Felix Münger/Simon Leuthold. Mehr Infos: www.srf.ch/literatur Kontakt: literatur@srf.ch
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97 Folgen
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Folge vom 17.10.2025«Die Republik der Irren» von Dirk Stermann
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Folge vom 03.10.2025«Let’s Talk about Feelings» von Leif RandtDer deutsche Erfolgsautor Leif Randt hat einen «Coming of Middleage»-Roman geschrieben: Ein Berliner Fashion-Händler Anfang 40 hat es sich abgewöhnt, grosse Gefühle zu entwickeln. Der Tod seiner Mutter führt ihm sanft vor Augen, dass es in dieser Welt aber durchaus etwas zu empfinden gäbe. Marian Flanders hat es jahrzehntelang perfektioniert, ein freundlicher Beobachter von aussen zu sein – allen anderen, aber auch sich selbst gegenüber. Als Sohn eines erfolgreichen Models und eines Fernsehmoderators ist ihm der Fokus auf alles Äusserliche quasi in die Wiege gelegt worden. Tiktok und Instagram spielen ausserdem eine nicht unwesentliche Rolle dabei. Dass Leif Randt seinen Roman im Berlin einer nahen Zukunft spielen lässt, in dem politisch die Zeichen etwas anders stehen als in der Realität, verleiht dem Buch zusätzlichen, gesellschaftsanalytischen Gehalt. Ein Buch, das aus einem bewusst langweiligen Setting viel herausholt, findet Podcast-Host Simon Leuthold. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: · Leif Randt: Let’s Talk About Feelings. 320 Seiten. KiWi, 2025. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören: · Leif Randt, Buchautor ____________________ Weitere erwähnte Bücher: · Maya Peter: Wenn du nicht wärst. 208 Seiten. Nagel & Kimche, 2024. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https://www.srf.ch/literatur
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Folge vom 19.09.2025Was ist normal? – «Botanik des Wahnsinns» von Leon EnglerDer deutsch-österreichische Autor Leon Engler blickt in seinem Debütroman auf psychische Krankheiten – in der Familie seines Protagonisten, wie ganz generell in unserer Gesellschaft. Englers Sprache: zärtlich und brutal zugleich. «Ein stilistisches Glanzstück, dieses Buch», sagt Katja Schönherr. Ein junger Mann blickt auf die Lebensläufe in seiner Familie zurück. Was er sieht, ist ein Stammbaum des Wahnsinns. Die Grossmutter: bipolar, zwölf Suizidversuche. Der Grossvater: ständig in der Psychiatrie. Die Mutter: Alkoholikerin. Der Vater: depressiv. Wie schafft man es, mit diesem Background nicht selbst verrückt zu werden, zumal viele psychische Krankheiten als erblich gelten? Der Erzähler fürchtet einen Familienfluch. Seine Angst führt ihn schliesslich selbst in die Psychiatrie, allerdings nicht als Patienten, sondern auf die andere Seite: als Therapeuten. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Leon Engler. «Botanik des Wahnsinns». 208 Seiten. DuMont, 2025. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören - Leon Engler, Schriftsteller und Psychologe ____________________ - Hosts: Katja Schönherr und Franziska Hirsbrunner ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter srf.ch/literatur.
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Folge vom 01.09.2025Der junge Schweizer Nelio Biedermann und sein Roman «Lázár»Dem 22-jährigen Schweizer Schriftsteller Nelio Biedermann ist mit seinem Roman «Lázár» ein aussergewöhnlicher Erfolg gelungen. Noch vor Publikation des deutschsprachigen Originals ist klar: Der Roman wird in 20 Ländern erscheinen. Eine Sensation für einen bislang noch unbekannten Schriftsteller. «Lázár» erzählt die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie, die in den Wirren des 20. Jahrhunderts alles verliert: Geld, Schloss und Ansehen. Die Familiensaga folgt mehreren Generationen und ist geprägt von Verlust, Geheimnissen, Liebe, Erotik und Verrat. Eine bewegte und bewegende Geschichte, die historische Fakten mit fiktiven Figuren verbindet. Atmosphärisch und bildhaft erzählt. ____________________ Dieses Buch steht im Zentrum der Folge: Nelio Biedermann. «Lázár». 336 Seiten. Rowohlt Berlin. ____________________ Bei Fragen oder Anregungen schreibt uns: literatur@srf.ch ____________________ In dieser Episode zu hören - Nelio Biedermann, Schriftsteller. ____________________ - Hosts: Jennifer Khakshouri und Michael Luisier. ____________________ Das ist «Literaturclub: Zwei mit Buch»: Ein Podcast über Bücher und die Welten, die sie uns eröffnen. Alle zwei Wochen tauchen wir im Duo in eine Neuerscheinung ein, spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst. Dazu sprechen wir mit der Autorin oder dem Autor und holen zusätzliche Stimmen zu den Fragen ein, die uns beim Lesen umgetrieben haben. Lesen heisst entdecken. Weitere Informationen und den wöchentlichen Literaturnewsletter gibt es unter https//www.srf.ch/literatur.