
Konzert
Max Roach und Abbey Lincoln
Ein ungewöhnliches Klangdokument: Am 14. Januar 1964 traten Max Roach und Abbey Lincoln mit ihrem Ensemble im Sendesaal von Radio Bremen auf. Sie gaben ein eindrucksvolles, bewegendes Konzert, das eine Mischung aus Bebop und der damals aufkommenden Jazz-Avantgarde darbot, eingebettet in den aktiven Kampf der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Abbey Lincoln, die zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt war, galt nicht "nur" als Sängerin, sondern als eine der bedeutendsten Jazz-Ikonen der Bürgerrechtsbewegung. Vier Jahre zuvor hatte sie zusammen mit dem Drummer Max Roach die "Freedom Now Suite" produziert, eine musikalische Protestäußerung gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit, die im Jazz einzigartig bleibt. In Bremen mit dabei: Clifford Jordan, ein Tenorsaxofonist mit einem warmen, rauchigen Timbre und Verbindungen zu Charles Mingus und Horace Silver. Am Klavier der talentierte Coleridge Perkinson, der später auch als Dirigent und Filmkomponist bekannt wurde. Und am Kontrabass: Eddie Khan, ein häufiger Begleiter von Roach, John Coltrane und Eric Dolphy.
Dieses Konzert präsentiert die Gruppe auf dem Höhepunkt ihres Könnens, mit ausdrucksstarken Balladen, politischen Anspielungen und einem tiefen Gefühl für gemeinschaftliches musikalisches Schaffen. Eine wichtige historische Aufnahme aus dem Archiv von Radio Bremen, die künstlerische Intensität mit kammermusikalischer Präzision vereint.
Max Roach und Abbey Lincoln im Überblick
Max Roach und Abbey Lincoln
Radio Bremen
14. Jänner 1964
Sendezeit | Fr, 26.09.2025 | 14:05 - 15:30 Uhr |
Sendung | Ö1 "In Concert" |