
Klassische Musik
Münchener Kammerorchester
Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums hat sich das Münchener Kammerorchester Lewis Carrolls "Wunderland" als Leitmotiv der Saison ausgewählt. Im Rahmen des zweiten Abonnementkonzerts wurde eine der bekanntesten musikalischen Umsetzungen des zeitlosen Kinderbuchs "Alice im Wunderland" hervorgehoben - in Form einer Suite aus Unsuk Chins populärer Oper, die 2007 von Kent Nagano an der Bayerischen Staatsoper erstmals aufgeführt wurde.
Die koreanische Musikpionierin und Siemens-Preisträgerin formte später Arien-Fragmente der Protagonistin in eine dynamische Folge unter dem Titel "Puzzles and Games" um. Für die anspruchsvolle stimmliche Darbietung in diesem skurrilen Klanguniversum verpflichtete das Orchester die talentierte amerikanische Sopranistin Juliana Zara. Enrico Onofri, unter den drei assoziierten Dirigenten des Orchesters der Experte für das historisch informierte Spiel, flankierte Chins packende Suite mit Werken aus dem Barock und der Wiener Klassik.
Im Mittelpunkt stand Mozarts "Prager Sinfonie", ein Werk, das dem Wiener Meister 1787 in Prag großen Erfolg einbrachte. Diese tiefsinnige, aus nur drei Sätzen bestehende Komposition, verkörpert denselben Geist wie die zur gleichen Zeit entstandenen komisch-dramatischen Opern "Die Hochzeit des Figaro" und "Don Giovanni". Zu Beginn des Konzerts servierte Onofri eine eindrucksvolle Suite aus Jean-Philippe Rameaus letzter Oper "Les Boréades", in der die stürmischen Nordwinde, durch den Einsatz einer Windmaschine, bis zum glücklichen Finale für Turbulenzen und Zerstörung sorgen.
"Münchener Kammerorchester" im Überblick
Münchener Kammerorchester
von Rameau, Chin, Mozart
Mit Leitung: Enrico Onofri / Juliana Zara, Sopran
20. November 2025
| Sendezeit | Di, 02.12.2025 | 20:03 - 22:00 Uhr |
| Sendung | BR-KLASSIK "Konzert" |