
Klassik-Feature
musica reanimata - Die Komponistin Edi Tyrmand
Edi Tyrmands Leben wurde maßgeblich von ihrer jüdischen Herkunft und der Atmosphäre des jüdischen Daseins in der polnischen Hauptstadt beeinflusst, welche sie tief prägten. Diese Elemente verlor sie, doch in ihrer musikalischen Arbeit verweilten sie.
Edi Tyrmand, geboren 1917 in Warschau, begann ihr Dasein unter vielversprechenden Vorzeichen und galt als musikalisches Genie, das die Leistungen ihrer männlichen Kommilitonen übertraf. Im Jahr 1939, mit Ausbruch des Konflikts, konnte sie nach Belarus entkommen und sicherte ihr Überleben in Kirgisistan. Die Shoah forderte das Leben ihrer Eltern und aller nahen Verwandten. In der offiziell als Eta Moisejewna Tyrmand bekannten Künstlerin hinterließ das unsagbare Leid tiefe Spuren. Nach Kriegsende im Jahr 1945 kehrte sie nach Minsk zurück. 1954 wurde sie als erste Frau in den belarussischen Komponistenverband aufgenommen und blieb der Sowjetunion stets in großer Dankbarkeit verbunden. Als kreative Schöpferin, talentierte Pianistin und engagierte Hochschullehrerin wurde sie hochgeschätzt, ein Ansehen, das bis über ihr Lebensende im Jahr 2008 hinausreichte. Am 23. Oktober wurde im Rahmen eines Gesprächskonzerts von musica reanimata erstmals ihre Musik in einem Konzerthaus Westeuropas vorgestellt.
"musica reanimata - Die Komponistin Edi Tyrmand" im Überblick
musica reanimata - Die Komponistin Edi Tyrmand
von Tyrmand
Produktion: 23.10.2025
| Sendezeit | Di, 02.12.2025 | 22:05 - 22:50 Uhr |
| Sendung | Deutschlandfunk "Musikszene" |