Von Berlin aus operiert dieses afrikanisch-europäisch-lateinamerikanische Septett, dessen Mitglieder bereits mit Legenden wie Tony Allen oder Ebo Taylor zusammenarbeiteten. Die Musiker um Sänger und Percussionist Eric Owusu und Bassist bzw. Produzent Yannick Nolting verschmelzen in ihrem Sound die unterschiedlichsten Einflüsse zu einer zeitgenössischen Mischung aus Highlife, Jazz und Soul. Heute sind diese Botschafter des Groove als unsere Lokalmatadore zu Gast in Potsdam-Babelsberg. Damit sorgten die sieben bereits bei diversen renommierten Festivals wie dem South by Southwest SXSW oder Supersonic Jazz für Aufsehen; eine große Tour für den Sommer 2024 ist bereits geplant, die sie neben Auftritten im Londoner Jazz Cafe oder dem Paradiso in Amsterdam im August auch nach Berlin führt. Dabei werden sie dann ihr neuestes Album "Ye Ankasa/We Ourselves" auch live vorstellen, das vor wenigen Tagen erschienen ist, und für dessen Aufnahmen sie sich mit dem legendären ghanaischen Multiinstrumentalisten und Produzenten Kwame Yeboah von der Kwashibu Area Band und manch anderen spannenden Gästen zusammentaten. Ihre Mission: "Bei Jembaa Groove dreht sich alles um positive Vibes. Wir versuchen, Positivität, Zusammengehörigkeit und Respekt zu fördern, aber auch andere und uns selbst daran zu erinnern, dass das Schicksal in unseren Händen liegt und dass man Dinge nicht als selbstverständlich erachten kann."

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Folge vom 18.04.2024Jembaa Groove
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Folge vom 16.04.2024DittyDas Wort "Ditty" ließe sich mit "Liedchen" ins Deutsche übersetzen – doch nette Belanglosigkeiten trällert die in Neu-Delhi geborene und aufgewachsene Aditi "Ditty" Veena nicht. Stattdessen befasst sich die Künstlerin und Klimaschutzaktivistin mit der "untrennbaren Verbindung von Musik und Natur", schreibt "sanfte und poetische Protestsongs, die uns anhalten, besser auf unsere Erde aufzupassen – und auf uns selbst." Seit 2022 lebt Ditty in Berlin und hat mit Musikern, die aus dem Umfeld von The Notwist, Stromae und Woodkid stammen, eine hochkarätige Band um sich versammelt. Die fünf Songs ihrer neuen EP "Skin" allerdings nahm sie an verschiedenen Orten ihrer indischen Heimat auf, deren musikalische Tradition bereits vor über einem halben Jahrhundert beispielsweise die Beatles beeinflusste, und deren Besonderheiten auch die Mittdreißigerin geprägt haben: "Ich bin in einem kolonialisierten Land aufgewachsen", erklärt sie, "in dem ich zwei Sprachen spreche und eine widersprüchliche Koexistenz von Kulturen kennengelernt habe." Da erscheint es plausibel, dass den englischsprachigen Stücken von "Skin" in naher Zukunft eine weitere EP namens "Kaali" folgen wird, deren Texte auf Hindi verfasst wurden. Egal aber, welcher Sprache sie sich bedient: Dittys Botschaft ist eine der Verbundenheit, der Achtsamkeit, der Emotionen; ob sie nun Bäume pflanzt, sich für sauberes Trinkwasser einsetzt, oder mit ihren Songs eine neue Perspektive auf Indien bietet, wo "gerade eine Indie-Szene zum Leben erwacht."
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Folge vom 15.04.2024SentaNach einer überaus erfolgreichen achtjährigen Karriere unter dem Namen Oonagh kehrte Senta-Sofia Delliponti 2022 der oberflächlichen Showbusiness-Scheinwelt den Rücken, um sich auf die Dinge zu konzentrieren, die ihr wirklich wichtig sind: Nachhaltigkeit, Selbstbestimmtheit und Spiritualität. "Ich lüg' mich nicht mehr an", singt sie in ihrer gemeinsam mit Florian Künstler aufgenommenen aktuellen Single "Hallo Angst" – und meint es. Denn hinter all den Hitparadenplatzierungen, CD-Verkäufen und Fernsehauftritten gab es auch immer die dunkle Seite, erlebte die in Wolfsburg geborene Sängerin, Schauspielerin und Musical-Darstellerin Machtmissbrauch und Stalking, wurde ihr – noch Teenager – nahegelegt, doch "mal fünf Kilo abzunehmen, weil die letzte Single nicht so gut lief." Damit ist jetzt Schluss: Nicht nur daran, dass die heute (noch) 33-Jährige jetzt unter ihrem echten (Vor-)Namen auftritt, ist zu erkennen, dass sie das Spiel inzwischen nach eigenen Regeln spielt. Im vergangenen Jahr erschien mit "Egal wie weit" ihr "zweites Debüt", das erste Kapitel der von nun an authentisch selbstgeschriebenen Geschichte Sentas. Und so, wie sie im Privatleben mit dem Kauf von Second-Hand-Klamotten und dem Streben nach Autarkie durch einen eigenen Garten auf Nachhaltigkeit achtet, sucht sie auch für ihre Kunst neue, selbstbestimmte Wege, veröffentlicht inzwischen ohne große Plattenfirma im Rücken. Dabei nimmt sie nicht nur in Kauf, dass mal etwas "Unperfekt" ist, sondern steht voll Stolz dazu, findet darin Schönheit – und hat deshalb einen Song auf ihrer am 10. Mai erscheinenden neuen EP "Echo" genau so betitelt.
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Folge vom 12.04.2024Ina ForsmanFinnischer Tango war ja vor längerer Zeit mal ein großes Ding. Daran, dass auch der finnische Blues seinen Platz auf der musikalischen Landkarte reklamieren kann, hat unser heutiger Gast Ina Forsman durchaus Anteil. Denn im Verbund mit der Suomi-Blues-Größe Helge Tallqvist und dessen Band veröffentlichte sie 2013 eine vielbeachtete gemeinsame CD und begann so ihre "richtige" Karriere. Deren neuestes Kapitel ist ihr heute erscheinendes Live-Album, das sie am Montag in Berlins Top-Adresse für "handgemachte Musik", dem renommierten Quasimodo mit einem Konzert vorstellt. Das selbsterklärend betitelte "Ina Forsman Live" folgt auf ihr 2022 erschienenes, drittes Soloalbum "All There Is", bei dem Forsman ihr musikalisches Spektrum erfolgreich um Einflüsse aus Jazz, Soul und Pop erweiterte, was sich natürlich auch im aktuellen Konzertprogramm niederschlägt und auf dem Live-Mitschnitt zu hören ist. Damit scheint die seit 2019 in Berlin lebende Endzwanzigerin so richtig in ihrer musikalischen Komfortzone angekommen zu sein. Der vorläufige Höhepunkt einer beachtlichen Laufbahn, die sie als Teenager mit einer Teilnahme an der finnischen Ausgabe von "The Voice" begann, und die sicher noch lange nicht zu Ende ist. Zur Feier der Veröffentlichung von "Ina Forsman Live" und um auf ihr Konzert am Montag einzustimmen, besuchte uns die Sängerin im studioeins.