Hypnose ist nicht gleich Hypnose – sagt die Hypnosetherapeutin Flora Schoeller. Bei ihr hat der Filmemacher, Drehbuchautor und Schriftsteller Jan Schomburg nicht nur für seinen Roman "Die Möglichkeit eines Wunders" recherchiert, sondern auch ausprobiert, ob Hypnose bei seiner Hypochondrie hilft. Die Antwort darauf bekommt ihr in dieser Folge. Gemeinsam mit Nadine besucht Jan Schomburg die Praxis erneut und die beiden lassen sich von Flora Schoeller hypnotisieren.
Sie sprechen aber natürlich auch über "Die Möglichkeit eines Wunders". In seinem Roman erzählt Jan die skurrile Lebensgeschichte des Arztes und Hypnosetherapeuten Albert von Schrenck-Notzing. Er wollte um 1900 mysteriösen Phänomenen auf den Grund gehen - schwebenden Tischen, Klopfgeräuschen, Ektoplasma – und veranstaltete auch Séancen, bei denen die Bohème Münchens zusammenkam. Auch Thomas Mann nahm mehrfach daran teil und machte den "Geisterbaron" Schrenck-Notzing zu einer Figur in seinem Roman "Der Zauberberg".
Nadine Kreuzahler empfiehlt
Unda Hörner: "Solange es eine Heimat gibt. Erika Mann", 250 Seiten, Verlag Ebersbach & Simon
Jan Schomburg empfiehlt
Emmanuel Carrère: "Limonow", aus dem Französischen von Claudia Hamm, 414 Seiten, Matthes & Seitz Verlag Berlin.
Françoise Sagan: "Blaue Flecken auf der Seele", aus dem Französischen von Eva Brückner-Pfaffenberger, 144 Seiten, Wagenbach Verlag.
Das Buch von Jan Schomburg, über das wir im Podcast reden
Jan Schomburg: "Die Möglichkeit eines Wunders", 268 Seiten, dtv.
Der Ort
Hypnos Zentrum für Hypnose in Berlin-Mitte
Der Autor
Jan Schomburg, geboren 1976, ist Filmemacher, Drehbuchautor und Schriftsteller. Gemeinsam mit Maria Schrader, die auch seine Lebensgefährtin ist, schrieb er die Drehbücher zum preisgekrönten Kinofilm "Vor der Morgenröte" und "Ich bin dein Mensch". Er lebt in Berlin. "Die Möglichkeit eines Wunders" ist sein zweiter Roman.

Kultur & Gesellschaft
Orte und Worte Folgen
Der Bücherpodcast vom rbb. Ein Buch, ein Ort, eine Begegnung: Wir sprechen mit Autorinnen und Autoren über ganz persönliche Themen, ihre aktuellen Bücher, das Schreiben und die kreative Arbeit. Unsere Hosts Nadine Kreuzahler, Anne-Dore Krohn und Stephan Ozsváth verabreden sich an Orten, die wichtig sind als Schauplatz oder zur Inspiration, mit dem Schwerpunkt in Berlin und Brandenburg. Alle Tipps, Empfehlungen und Orte findet Ihr in den Beschreibungen und Shownotes der Podcast Folgen.
Folgen von Orte und Worte
99 Folgen
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Folge vom 18.07.2024Mit Jan Schomburg in einer Hypnosepraxis
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Folge vom 11.07.2024Mit Caroline Wahl am Wasser in PotsdamWenn man Caroline Wahl trifft, sollte das Wasser in der Nähe sein. Schwimmrituale spielen in beiden ihrer Bestseller eine Rolle: In "22 Bahnen" zieht Tilda konzentrierte Bahnen im Schwimmbad, im zweiten Roman wirft sich ihre Schwester Ida auf Rügen grenzüberschreitend in die Ostsee. Die Autorin nennt sich "im Herzen ein Küstenkind" und ist inzwischen selbst ans Meer gezogen. Mit "Windstärke 17" ist sie gerade auf Lesereise, u.a. in Potsdam, wo Anne-Dore sie am Jungfernsee trifft. Sie sprechen über die wütenden, traurigen, jungen Frauen, über die Wahl schreibt, über ihren Glauben an das Gute im Menschen und über Wahls enormen Erfolg: Vom ersten Buch hat sie sich ein Cabrio, vom zweiten einen Wohnwagen gekauft. Der steht in Holland – natürlich mit Blick aufs Meer. Das Buch von Caroline Wahl, über das wir im Podcast reden Caroline Wahl “Windstärke 17”, 256 Seiten, DuMont. Die Autorin Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren und arbeitete in verschiedenen Verlagen, bevor sie den Bestseller "22 Bahnen" schrieb. Sie lebt in Rostock und zieht demnächst nach Kiel. Caroline Wahl empfiehlt: Margit Mössmer: "Das Geheimnis meines Erfolgs", Leykam, 288 Seiten, 24 Euro. Anne-Dore empfiehlt: Dana Grigorcea: "Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen", Penguin, 224 Seiten, 24 Euro. Der Ort Jungfernsee in Potsdam Jungfernsee | Landeshauptstadt Potsdam
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Folge vom 04.07.2024Mit Marc-Uwe Kling unter Bäumen im VerlagsgartenDie Idee spukte schon seit Monaten in seinem Kopf herum und musste endlich raus: so erinnert sich Marc-Uwe Kling an den Moment, als er seinem Verleger unter hohen Bäumen im Innenhof des Ullstein-Gebäudes in der Berliner Friedrichstraße zum ersten Mal davon erzählte, dass er einen Krimi schreiben wollte. Ein ganz neues Genre für den Schöpfer des Kängurus und der dazugehörigen Bücher und Filme. Das Ergebnis: "Views". Ein Page-Turner, der sich vielen politischen Themen und Krisen widmet: der Polarisierung der Gesellschaft, Deepfakes, Rechtspopulismus. Früher gab der Lesebühnenmacher, Kabarettist, Schriftsteller, Liedermacher und Regisseur selten bis nie Interviews. In diesen Zeiten aber, sagt er, sei es wichtig, sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln für die Demokratie zu engagieren. Mit Nadine unterhält er sich über Politik, soziale Medien, die Verantwortung als Künstler, übers Schreiben und über Bücher. Das Buch von Marc-Uwe Kling, über das wir im Podcast reden Marc-Uwe King: "Views", 272 Seiten, Ullstein und mit Johanna und Luise Kling: "Der Spurenfinder", 336 Seiten, Ullstein. Der Autor Marc-Uwe Kling, geboren 1982 in Stuttgart, wurde mit seinen Känguru-Chroniken berühmt. Seine Geschichten rund um einen Kleinkünstler und seinen Mitbewohner, ein kommunistisches Känguru, wurden mit dem Deutschen Radiopreis und dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet, zwei Kinofilme entstanden. Seine satirischen "Qualityland"-Dystopien sind Bestseller, genauso wie sein Kinderbuch "Das Neinhorn". In Potsdam veranstaltet er regelmäßig die Lesebühne "Die PotShow". Im Rahmen von Lit:Potsdam hielt er in diesem Jahr die "Rede zum Ende der Schulzeit". Der Ort Im grünen Innenhof des Ullstein-Verlags an der Friedrichstraße in Berlin-Mitte Nadine Kreuzahler empfiehlt Don Winslow: "City in Ruins", aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch, 448 Seiten, Harper Collins. Marc-Uwe Kling empfiehlt Kurt Vonnegut: "Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug", 256 Seiten, Hoffmann und Campe.
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Folge vom 27.06.2024Mit Robert Stadlober und Kurt Tucholsky in Berlin MitteRobert Stadlober ist ein gefragter Schauspieler – bekannt geworden mit den Filmen "Sonnenallee" und "Crazy", aktuell in der ARD-Serie "Kafka" und im Kino in "Andrea lässt sich scheiden" zu sehen. Aber allein deshalb würden wir ihn nicht zu Orte und Worte einladen. Sein Herz schlägt auch für Literatur und Bücher, zum Beispiel für Kurt Tucholsky. Stadlober hat jetzt den Sammelband "Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut" mit Texten des Schriftstellers, Satirikers und Gesellschaftskritikers der Weimarer Republik herausgegeben. Mit Vertonungen einiger Tucholsky-Gedichte ist der Schauspieler, Sänger und Musiker auch gerade auf Tour. Wie aktuell Tucholsky heute noch ist, welche Bücher den Schauspieler durchs Leben begleiten, warum er aus Berlin weggegangen ist, und wie es ist, den NS-Propagandaminister Joseph Goebbels zu verkörpern (im Film "Führer und Verführer", Kinostart: 11. Juli 2024), darüber haben sich Robert Stadlober und Nadine in der Tucholskystraße in Berlin Mitte unterhalten. Das Buch: Kurt Tucholsky: "Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut". Verbrecher Verlag, 20,00 Euro. Unter dem gleichen Titel erscheint das Album mit vertonten Tucholsky-Gedichten beim Label Staatsakt als CD und auf Vinyl. Der Gast: Robert Stadlober, 1982 in Kärnten in Österreich geboren, in Berlin aufgewachsen. Durchbruch als Schauspieler in "Sonnenallee" und "Crazy". Hörbuch-, Hörspiel- und Synchronsprecher, Musiker und Sänger. Herausgeber von Kurt Tucholsky: "Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut". Er lebt in Wien. Der Ort: Keyser Soze, Tucholskystraße 33, Berlin Mitte. Tucholskystraße in der ehemaligen Spandauer Vorstadt, seit 1951 nach dem Schriftsteller Kurt Tucholsky benannt. Robert empfiehlt: Lisa Kränzler: "Im Nachhinein", 272 Seiten, Verbrecher Verlag. Lisa Kränzler: "Coming of Karlo", 624 Seiten, Verbrecher Verlag. Nadine empfiehlt: Volha Hapeyeva: "Trapezherz", Gedichte. Aus dem Belarussischen übersetzt von Matthias Göritz. Droschl Literaturverlag.