Die im Mai verstorbene kanadische Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro erzählte Geschichten, die unser Leben bestimmen: Immer wieder ging es um das Verhältnis zwischen Müttern und Töchtern, ums Altern, um Sex und vor allem um die unüberbrückbaren Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Als »Meisterin der zeitgenössischen Kurzgeschichte« wurde die kanadische Schriftstellerin Alice Munro 2013 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Munro beherrschte auf unvergleichliche Weise die Fähigkeit, Geschichten nicht zuletzt durch Auslassungen zu erzählen. Lebensgeschichten gewannen bei ihr nicht in erster Linie durch Handlung an Bedeutung, sondern durch Stimmungen, schnell aufflammende Gefühle und mühsame Erkenntnisse. Ihr Erzählton war voll lakonischer Empathie.
Aus Anlass von Alice Munros Tod wiederholt SRF 2 Kultur ein Porträt aus dem Jahr 2016.
Erstausstrahlung: 1.7.2016

FeatureKultur & Gesellschaft
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Folge vom 07.06.2024Was in Erinnerung bleibt – die Schriftstellerin Alice Munro
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Folge vom 31.05.2024Franz Kafka in einem SatzÜber Kafka ist eigentlich alles gesagt. Er gehört zu den meistdiskutierten Autoren der Weltliteratur. Gleichzeitig berührt er noch heute unmittelbar. So präsentieren Anaïs Meier, Michael Fehr und Peter Stamm einen Lieblingssatz aus dem Werk ihres grossen Kollegen und erläutern, was sie daran bewegt. Franz Kafka (1883-1924) war ein genialer Künstler und brillanter Geist. Widersprüche, ob persönlich oder allgemein, konnte er sezieren wie kein Zweiter. Seine Themen waren Macht und Ohnmacht und das prinzipielle Ausgeliefertsein des Menschen. Was er darlegte, war kaum je nett, aber nie larmoyant und oft witzig: «Die Welt ist nicht geheizt», schrieb er zum Beispiel einmal. Eine typische Kafka-Formulierung, und einer der vielen seiner Sätze, die zu denken geben.