Resi Pesendorfer - Widerstand in Bad Ischl

Die Freiheitskämpferin Resi Pesendorfer erfuhr 2024 – wenn auch spät – Anerkennung durch ihre Geburtsstadt Bad Ischl. Man benannte einen Ort zu ihren Ehren: den Theresia-Pesendorfer-Platz. In den Hörbildern wird ihr Leben dargestellt.

"Mit den Nazis habe ich nichts anfangen können," erklärte Resi Pesendorfer überzeugend. Die 1902 Geborene scheute nie deutliche Worte. Sie war eine energische und mutige Frau – mutiger als die meisten ihrer Mitbürger während der "dunklen Jahre" des Nationalsozialismus. Ursprünglich der sozialdemokratischen Partei verbunden, schloss sich die Tochter einer bitterarmen Salzarbeiterfamilie aus Bad Ischl nach dem Februaraufstand 1934 der verbotenen KPÖ an. Zunächst kämpfte Resi Pesendorfer gegen den Austrofaschismus. Nach dem "Anschluss" wurde sie ein tatkräftiges und furchtloses Mitglied der Widerstandsgruppe "Willy Fred", die sich in Bad Ischl, Bad Goisern und dem Ausseerland gegen den Nationalsozialismus stellte.

"Überall dort, wo Gefahr lauerte, entsandte man mich," schilderte die "Pasionaria des Salzkammerguts" Jahrzehnte später im Gespräch mit dem Regisseur Maximilian Stelzhammer. "Ich habe vor allem als Kurier gearbeitet, in der Nacht, per Fahrrad oder zu Fuß. Angst kannte ich keine, selbst in der tiefsten Dunkelheit war ich unbeirrt." Resi Pesendorfer entwickelte sich zur Schlüsselfigur der Widerstandsbewegung in den oberösterreichischen Alpen. Sie organisierte Unterkünfte für die Freiheitskämpfer, unterstützte deren Versorgung in versteckten Lagern im Toten Gebirge und war eine der verlässlichsten Kontaktpersonen des Frauennetzwerks im Tal.

Zum Ende des Krieges waren es einige Hundert bewaffnete Männer, die in den Bergen des Salzkammerguts vor den Nazis verborgen blieben – Sozialisten, Kommunisten, Katholiken, Konservative und Protestanten: Die Gruppe war weltanschaulich breit gefächert. "Der größte Erfolg der Widerstandsbewegung war die friedliche Übergabe der Region an die Alliierten," ordnet der Historiker Helmut Kalss aus Altaussee ein. Resi Pesendorfer und ihre Mitstreiterinnen wie Maria Plieseis, Leni Egger und Marianne Feldhammer leisteten einen wesentlichen Beitrag dazu.

"Ich habe bloß unterstützt," äußerte sich Pesendorfer später: "Ich wollte einfach meinen Teil dazu beitragen, dass alles in die richtigen Bahnen läuft. Obwohl die Nazis die ganze Zeit über hinter mir her waren. Sie wussten ja, dass ich Kommunistin war. Aber sie haben mich nicht erwischt. Das habe ich mir geschworen: Ihr Schufte, dachte ich, ihr kriegt mich nicht."