Sinfoniekonzert Badisches Staatstheater Karlsruhe

In ihrer letzten Schaffensphase schildert die früh verstorbene französische Komponistin Lili Boulanger eine melancholische Abendstimmung. Ihre Komposition aus dem Jahr 1918 entstand unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs und ihrer schweren Krankheit.

Diese Atmosphäre greift der junge Cellist Lionel Martin in Blochs Rhapsodie auf, wo das Cello die Worte aus den alttestamentarischen Schriften des Predigers Salomo zum Leben erweckt.

Abschließend erklingt ein beeindruckendes Beispiel für Schostakowitschs vielschichtige Musiksprache: seine Sinfonie, die nach Stalins Tod entstand. Der Komponist, der vor einem halben Jahrhundert verstarb, wird von vielen als heimlicher Regimekritiker angesehen, der versteckte Botschaften in seinen Werken unterbrachte.