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Sozusagen! - Bayern 2 Folgen
Statt sich zu mokieren über den falschen Apostroph in "Anke's Bierstüberl", befasst sich "Sozusagen!" lieber mit Thomas Manns eigenwilliger Verwendung dieses Satzzeichens, die kein Duden ihm durchgehen ließe. Oder fragt, warum wir französische Fremdwörter ohne Probleme in unseren Sprachschatz integrieren und uns damit bestens "arrangieren" können, weshalb sich aber alles in uns sträubt, ein dem Englischen entlehntes Wort wie "recyceln" zu flektieren. In der unregelmäßigen Kolumne "Zwischenspeicher" spießt "Sozusagen!" aktuelle Sprachmoden auf und analysiert sie. Eine Sendung für Liebhaber und nicht für Rechthaber der deutschen Sprache.
Folgen von Sozusagen! - Bayern 2
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Folge vom 18.09.2024100 Jahre Deutsche Einheitskurzschrift: Wozu braucht man heute noch Steno?Ob in einer Uni-Vorlesung, im Gericht, während einer Pressekonferenz oder im Parlament: In all diesen Situationen kann Stenografie hilfreich sein - denn diese für manche vielleicht verstaubt anmutende Kurzschrift ermöglicht einem, Gesagtes wortwörtlich und in Echtzeit mitzuschreiben. Seit 100 Jahren nutzt man in Deutschland und Österreich die "Deutsche Einheits-Kurzschrift". Am 20. September 1924 wurde sie, nach langen Verhandlungen, verabschiedet und amtlich anerkannt. Was sie ausmacht und welche Bedeutung die DEK auch heute noch hat, erläutert Dion Holder.
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Folge vom 12.09.2024Trump vs. Harris: Rhetorik-Experte Dietmar Till über die TV-DebatteEs war das Medienereignis dieser Woche: Fast 70 Millionen Menschen lockte die Fernsehdebatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris am Dienstagabend - bei uns mitten in der Nacht - vor die Bildschirme. Und das weltweit. Wie sich die beiden geschlagen haben, vor allem rhetorisch - darüber sprechen wir mit Dietmar Till, Professor für Allgemeine Rhetorik an der Uni Tübingen.
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Folge vom 29.08.2024LTI und AfD: Was Klemperer zu Höcke sagen würdeVor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind viele Menschen besorgt, wie die AfD abschneiden wird - denn der thüringische Landesverband der Partei gilt als "gesichert rechtsextrem". Vor Kurzem hat Bundeskanzler Scholz explizit vor AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke gewarnt. Scholz sagte: "Der Mann spricht wie ein Nazi." - Wie die Nazis sprechen oder sprachen, das hat wohl niemand so akribisch analysiert wie der jüdische Romanist Victor Klemperer: In seinem 1947 veröffentlichten Werk "LTI - Notizen eines Philologen" beschreibt er präzise, was die Lingua Tertii Imperii (Lateinisch für "die Sprache des Dritten Reichs") ausmachte. Welche Parallelen gibt es zwischen dem Sprachgebrauch im Nationalsozialismus und dem der AfD heute? Und was können wir tun, um keine vorbelasteten Begriffe zu übernehmen? - Ein Gespräch mit der Sprachwissenschaftlerin Julia Cortis.
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Folge vom 21.08.2024Die neuen RechtschreibregelnWas neulich noch richtig war, ist heute schon falsch: "Spagetti" zum Beispiel. In Rechtschreib-Fragen gilt seit Anfang Juli ein neues amtliches Regelwerk, an das sich Schulen und Behörden halten müssen. Sabine Krome vom Rat für deutsche Rechtschreibung erklärt uns, wie man die langen italienischen Nudeln jetzt schreibt, wie man das neue deutsche Verb "timen" ins Perfekt setzt - und warum der Genderstern weiterhin kein offizielles Zeichen ist.