Die Frühdiagnose einer Krankheit anhand eines Gentestes
Die Frühdiagnose einer Krankheit anhand eines Gentestes © schulergd / freeimages.com

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Testen lassen – oder lieber nicht?: Gendiagnostik und das Recht auf Nichtwissen

Durch genetische Untersuchungen kann nicht nur die familiäre Abstammung ermittelt werden, sondern man kann auch das potenzielle Risiko für verschiedene Erkrankungen im Voraus einschätzen. Dennoch können die Ergebnisse solcher Tests sensible ethische Überlegungen hervorrufen und die betroffenen Personen vor tiefgreifende Entscheidungen stellen.

Ein besonders prominentes Beispiel dafür ist Angelina Jolie. Sie ließ sich sowohl die Brust als auch die Eierstöcke entfernen, nachdem festgestellt wurde, dass sie Trägerin des BRCA1-Gens ist, was ihre Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs signifikant erhöht. Als Argument für diesen präventiven Schritt führte die Hollywood-Schauspielerin, die ihre Entscheidung in einem Artikel in der New York Times darlegte, an, dass sie laut medizinischen Berechnungen ein 87-prozentiges Risiko für Brustkrebs und ein 50-prozentiges Risiko für Eierstockkrebs hatte. Ihre Mutter war frühzeitig an Krebs verstorben. Genetische Prognose-Tests werden vorwiegend dann angewendet, wenn eine genetische Anfälligkeit in einer Familie über mehrere Generationen hinweg besteht.

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Bei bestimmten Dispositionen, wie bestimmten Krebsarten oder dem Long-QT-Syndrom, kann die Kenntnis darüber sogar lebensrettend wirken und schwerwiegende Krankheitsverläufe verhindern. Schwerwiegende genetische Erkrankungen wie Mukoviszidose oder Chorea Huntington sind dagegen nach wie vor unheilbar.

Welche Erkrankungen können heutzutage mittels genetischer Diagnostik nachgewiesen werden? Inwiefern kann diese Art der Diagnostik zu einem gesunden Leben beitragen oder aber auch nicht? Wie reagieren diejenigen, die mit solchen Erkenntnissen konfrontiert sind? Und in Anbetracht der Fortschritte in der Medizin – existiert noch ein Recht, das eigene Unwissen zu bewahren?

"Testen lassen – oder lieber nicht?: Gendiagnostik und das Recht auf Nichtwissen" im Überblick

Testen lassen – oder lieber nicht?: Gendiagnostik und das Recht auf Nichtwissen

von Stefanie Müller-Frank

Sendezeit Do, 25.09.2025 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Forschung und Gesellschaft"
Radiosendung