
FeatureKultur & Gesellschaft
Wie Claude Lanzmanns bahnbrechender Film über den Holocaust zustande kam
Historische Aufnahmen waren tabu: Mit "Shoah", seiner eindrucksvollen Holocaust-Dokumentation, setzte Claude Lanzmann einen Meilenstein.
Im Jahr 1973 wandte sich das israelische Außenministerium mit einer besonderen Bitte an Claude Lanzmann: "Es gibt keinen Film, der die Shoah thematisiert. [...] Wir sind der Überzeugung, dass nur du dieser Herausforderung gewachsen bist." Lanzmann überlegte nicht lange und entschied sich nach einer schlaflosen Nacht, die Aufgabe anzunehmen. Seine Bedingungen waren klar definiert: Er wollte vollständig auf Archivmaterial verzichten und sowohl jüdische Überlebende als auch die Täter selbst sollten zu Wort kommen. Im Mittelpunkt seiner Erzählung stand nicht das Überleben, sondern der allgegenwärtige Tod. Lanzmann widmete über ein Jahrzehnt seinem gewaltigen Projekt "Shoah", das schließlich eine außergewöhnliche Länge von über neun Stunden erreichte.
Eine Dokumentation über ein unvergleichliches cineastisches Werk, bei dem enge Mitarbeiterinnen von Lanzmann Einblicke in die Entstehung des Films gewähren und darüber sprechen, warum "Shoah" bis heute von Bedeutung bleibt.
"Wie Claude Lanzmanns bahnbrechender Film über den Holocaust zustande kam" im Überblick
Wie Claude Lanzmanns bahnbrechender Film über den Holocaust zustande kam
von Siegfried Ressel
Sendezeit | Mi, 07.05.2025 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Kultur und Geschichte" |