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Wie Krankenhäuser nachhaltiger werden wollen
In Deutschland zählen Kliniken zu den bedeutendsten Verursachern von Abfall. Bestimmte ihrer Abfallprodukte kommen ausschließlich in Krankenhäusern vor. Dazu gehören Anästhesiegase, die für unser Klima äußerst schädlich sind und bisher größtenteils in die Luft freigesetzt werden. Auch nicht mehr verwendbare oder überschüssige Arzneimittel, die häufig einfach entsorgt werden, zählen dazu. Ebenso verhält es sich mit Gelenkprothesen, die aus seltenen und kostbaren Materialien gefertigt sind. Im Fall eines benötigten neuen Implantats landen auch sie oftmals im Abfall.
Einige Krankenhäuser setzen mittlerweile Maßnahmen um, um ihre CO?-Emissionen zu verringern und krankenhausspezifische Abfälle wiederzuverwerten. Ein Beispiel ist die Endo-Klinik in Hamburg, die sich der Wiederaufbereitung von Gelenkprothesen widmet. Zudem gibt es das Krankenhaus Salem, in dem Medizinerinnen und Mediziner Erfahrungen mit dem Recycling von Anästhesiegasen sammeln. An der Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg entwickelte ein Professor eine Methode, um Wirkstoffe aus abgelaufenen Medikamenten zu extrahieren und diese für Forschungszwecke zur Entwicklung neuer Medikamente zu nutzen.
Die Universitätsklinik Hamburg hat eigens einen Umweltmanager eingestellt, der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen in allen Bereichen des Krankenhausbetriebs implementieren soll. Diese Abhandlung zeigt anhand dieser und weiterer Fallbeispiele auf, wie Krankenhäuser bestrebt sind, nicht nur Patienten zu behandeln, sondern auch den Schutz des Klimas in ihren Arbeitsprozessen zu integrieren.
"Wie Krankenhäuser nachhaltiger werden wollen" im Überblick
Wie Krankenhäuser nachhaltiger werden wollen
von Catalina Schröder
Sendezeit | Di, 01.07.2025 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt" |