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Wie umweltschädlich ist Krieg? | Teil 1 von 2
Teil 1/2 | Die Umweltzerstörung durch Kriege sollte nicht die menschlichen Verluste in den Hintergrund drängen, dennoch ist es entscheidend, in Zeiten zunehmender globaler Militarisierung Umweltaspekte zu beachten und zu untersuchen.
Ein Report des niederländischen Klimatologen Lennard de Klerk schätzt die Treibhausgasemissionen des Ukrainekrieges in den ersten zwei Jahren auf 175 Millionen Tonnen CO?-Äquivalent. Mittlerweile dauert der Konflikt bereits über drei Jahre an. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 betrugen die Emissionen von ganz Österreich laut Umweltbundesamt rund 69 Millionen Tonnen CO?-Äquivalent. Die Erfassungsmethode und Finanzierung von de Klerks Studie sind zwar nicht gänzlich durchsichtig, jedoch steht fest: Waffen führen sowohl bei ihrer Herstellung als auch im Einsatz zu Emissionen. Nebeneffekte, wie Waldbrände oder der Wiederaufbau, setzen zusätzliche Treibhausgase frei.
Der Beschuss von Industrieanlagen kann giftige Chemikalien und Schadstoffe freisetzen, die Luft und Gewässer verunreinigen. Die Auswirkungen solcher Umweltschäden sind nicht auf das Kriegsgebiet beschränkt. Umweltungleichgewichte sind grenzüberschreitend und fördern oft Fluchtbewegungen. Kriege enthüllen deutlich die Verknüpfung zwischen ökologischen und sozialen Krisen. Doch die Forschungslage in diesem Bereich ist begrenzt. Viele Aspekte sind zu berücksichtigen, die Untersuchungen sind komplex und das Thema politisch sensibel, was die Beschaffung von Finanzmitteln für derartige Studien erschwert.
"Wie umweltschädlich ist Krieg?" im Überblick
Wie umweltschädlich ist Krieg?
von Daphne Hruby
Sendezeit | Di, 02.09.2025 | 19:05 - 19:30 Uhr |
Sendung | Ö1 "Dimensionen" |