1842 war Karl Marx noch als Journalist tätig. Er schrieb für die „Rheinische Zeitung“ beispielsweise Artikel über das Holzdiebstahlgesetz. Diese journalistischen Arbeiten wären heute wohl vergessen, wenn Marx die vom damaligen Landtag angestrebte Verschärfung des Gesetzes nicht zum Anlass nehmen würde, das Wesen des Eigentums und des bürgerlichen Staates zu ergründen.
Der Aufstieg des Kapitalismus hat seine Grundlage nicht allein im technischen Fortschritt, wie häufig nahegelegt wird, sondern auch in Formen der Verrechtlichung, die die kapitalistische Herrschaft entscheidend etabliert haben. Arme Menschen – also der überwiegende Teil der Bevölkerung – bekommen dies besonders hart zu spüren. Jahrhunderte lang war es ihnen erlaubt, im Wald herumliegendes Holz zu sammeln, um damit zu heizen. Plötzlich aber soll das Sammeln von Raffholz verboten und mit hohen Strafen belegt werden.
Auch wenn dies zunächst wie ein finsteres Märchen aus längst vergangenen Tagen klingt, ist der Weg zum Containern, das in Deutschland ebenfalls als Diebstahl gilt, nicht besonders weit. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Daniel Bensaïd: Die Enteigneten: Karl Marx, die Holzdiebe und das Recht der Armen, Laika Theorie.
„Brisant“ über heutige Holzdiebstahlsgesetze: https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/brennholz-sammeln-122.html.
Karl Marx zum Holzdiebstahlsgesetz: http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_109.htm.
Gregor Ritschel: Jeremy Bentham und Karl Marx: Zwei Perspektiven der Demokratie, Transcript.
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Wirtschaft
Wohlstand für Alle Folgen
Wir, Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt, sprechen wöchentlich über Geld. Jeden Mittwoch behandeln wir in "Wohlstand für Alle" ein Wirtschaftsthema und werfen dabei einen anderen Blick auf ökonomische Zusammenhänge. Impressum: Ole Nymoen Wolfgang Schmitt Podcast GbR Am Schlossgarten 3 56566 Neuwied Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE3303228702 E-Mail: oleundwolfgang@gmail.com Konto: Wolfgang M. Schmitt/Ole Nymoen, Betreff: Wohlstand fuer Alle, IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12
Folgen von Wohlstand für Alle
426 Folgen
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Folge vom 17.05.2023Ep. 197: Marx und die Holzdiebe
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Folge vom 10.05.2023Ep. 196: Alice Schwarzer und der Lohn für HausarbeitWarum gibt es eigentlich keine Entlohnung für Hausarbeiten? Die Frage liegt nahe, denn zu putzen, erziehen und kochen ist anstrengend, zeitaufwändig, kurzum: Es ist Arbeit. Dass es Arbeit ist, würde niemand leugnen, aber offensichtlich handelt es sich nicht um Lohnarbeit. Feministische Aktivistinnen und Theoretikerinnen der 1970er-Jahre treibt dieses Thema um: Einige von ihnen fordern, dass die Hausarbeit ebenso wie produktive Arbeit entlohnt gehört. Ein Argumentationsstrang lautet dabei, dass die Reproduktionsarbeit eminent wichtig sei, damit die Männer überhaupt im Kapitalismus Lohnarbeit leisten können. Die Frauen fordern also ihren gerechten Anteil an dem, was der Kapitalismus durch sie erst erwirtschaften kann – und hoffen dadurch auf finanzielle Unabhängigkeit vom Mann. Dieser Vision widerspricht die damals schon bekannteste deutsche Feministin Alice Schwarzer: Sie hält nichts von der Idee, Frauen nun für ihre häuslichen Tätigkeiten zu entlohnen, da so keineswegs die Frau befreit werde, sondern sie lediglich für ihre Unterordnung bezahlt wird. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ zeichnen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt die wichtige Debatte nach. Literatur: Pieke Biermann, Gisela Bock: "Lohn für Hausarbeit vom Staat für alle Frauen", in: Courage. Berliner Frauenzeitung (3/1977), online verfügbar unter: http://library.fes.de/cgi-bin/courage.pl?id=07.00120&dok=197703&f=197703_016&l=197703_021&c=197703_016. Gruppe “Lohn für Hausarbeit” Berlin: "Offener Brief an Alice", in: Courage. Berliner Frauenzeitung (8/1977), online verfügbar unter: http://library.fes.de/cgi-bin/courage.pl?id=07.00213&dok=197708&f=197708_038&l=197708_040&c=197708_040. Alice Schwarzer: “Hausfrauenlohn?”, in: Emma (5/1977), online verfügbar unter: https://www.emma.de/lesesaal/45136#pages/3. Louise Toupin: Lohn für Hausarbeit. Chronik eines internationalen Frauenkampfs (1972-1977), Unrast Verlag. Veranstaltungshinweis: Wolfgang ist am 27. Mai am Theater Münster, um bei der Performance "Tranceformation (Kinky Kafka)" mitzuwirken: https://www.theater-muenster.com/produktionen/tranceformation-kinky-kafka-309.html. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Social Media: Instagram: Unser gemeinsamer Kanal: https://www.instagram.com/oleundwolfgang/ Ole: https://www.instagram.com/ole.nymoen/ Wolfgang: https://www.instagram.com/wolfgangmschmitt/ TikTok: https://www.tiktok.com/@oleundwolfgang Twitter: Unser gemeinsamer Kanal: https://twitter.com/OleUndWolfgang Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Folge vom 03.05.2023Ep. 195: Karl Polanyi und die Entstehung des ArbeitsmarktesDamit der Kapitalismus funktioniert, ist er auf einen Arbeitsmarkt angewiesen, denn auch die Arbeitskraft ist eine Ware. Heute ist das eine Selbstverständlichkeit, doch in den Anfängen des kapitalistischen Systems war dies keineswegs der Fall: Während Ende des 18. Jahrhunderts in England die Industrialisierung bereits rasant wuchs und ein bürgerliches Unternehmertum entstand, sorgte ein Armengesetz dafür, dass kein freier Arbeitsmarkt sich etablieren konnte. Es gab eine verwunderliche Gleichzeitigkeit von Fortschritt und Rückschritt zu beobachten, als 1795 Friedensrichter in Speenhamland in Berkshire ein Aufstockermodell ins Leben riefen, das die Landarbeiter vor Verarmung beschützen sollte. Dieses aus gutem Ansinnen erdachte System war ein letzter Ausläufer des feudalen Paternalismus, der gleichzeitig im krassen Gegensatz zu den allgemeinen Entwicklungen in den Städten und im Welthandel stand – denn die moderne Wirtschaftswelt gierte nach Arbeitskräften. Unternehmer suchten dringend Menschen, die ihre Subsistenzwirtschaft hinter sich ließen, um möglichst viel in Fabriken zu schuften. Das ging nur mit Zuckerbrot und Peitsche. Dem aber stand das Speenhamland-System im Wege, das noch bis 1834 galt. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ ergründen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt die Entstehung des modernen Arbeitsmarkts. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Social Media: Instagram: Unser gemeinsamer Kanal: https://www.instagram.com/oleundwolfgang/ Ole: https://www.instagram.com/ole.nymoen/ Wolfgang: https://www.instagram.com/wolfgangmschmitt/ TikTok: https://www.tiktok.com/@oleundwolfgang Twitter: Unser gemeinsamer Kanal: https://twitter.com/OleUndWolfgang Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Folge vom 26.04.2023Ep. 194: Kommt die Kinderarbeit im Westen zurück?Wenn von Kinderarbeit die Rede ist, denkt man unwillkürlich an finstere Zeiten zu Beginn der Industrialisierung oder an nach wie vor verheerende Verhältnisse in armen Ländern, doch Kinderarbeit ist auch noch in westlichen Volkswirtschaft zu finden. Mehr noch: Im US-Bundestaat Iowa haben die Republikaner nun ein Gesetz auf den Weg gebracht, das Kinderarbeit wieder stärker liberalisiert. Demnach ist es möglich, schon 14-Jährige bis 23 Uhr zu beschäftigen, auch schwere Arbeiten in Kühlhäusern und Wäschereien sollen von Minderjährigen ausgeübt werden. Die Gouverneurin verkauft dies als eine tolle Möglichkeit für junge Menschen, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Inzwischen denkt man sogar darüber nach, einen Führerschein ab 14 Jahren einzuführen, der aber nur die Wege zum Arbeitgeber beinhalten soll. In vielen anderen US-Bundesstaaten sind solche Liberalisierungen der Kinder- und Jugendarbeit ebenfalls zu erleben, möglicherweise ist das der Beginn einer düsteren Renaissance. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in „Wohlstand für Alle“. Literatur: Nikolas Dörr: "165 Jahre Einschränkung der Kinderarbeit in Preußen : Ein Beitrag zum Beginn der Sozialgesetzgebung in Deutschland", online verfügbar unter: https://d-nb.info/1217717145/34. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Band 1, Karl Dietz Verlag, online verfügbar unter: http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_245.htm#Kap_8_6. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Konto: Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Patreon: https://www.patreon.com/oleundwolfgang Steady: https://steadyhq.com/de/oleundwolfgang/about Social Media: Instagram: Unser gemeinsamer Kanal: https://www.instagram.com/oleundwolfgang/ Ole: https://www.instagram.com/ole.nymoen/ Wolfgang: https://www.instagram.com/wolfgangmschmitt/ TikTok: https://www.tiktok.com/@oleundwolfgang Twitter: Unser gemeinsamer Kanal: https://twitter.com/OleUndWolfgang Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app