Wie entstand der Kapitalismus und warum entstand er gerade im Westen und nicht in einem anderen Teil der Welt? Diese Frage beschäftigt nicht nur Karl #Marx, auch der Soziologe Max #Weber setzt sich damit zu Beginn des 20. Jahrhunderts auseinander – er liefert jedoch eine alternative Antwort zu der marxistischen.
Weber geht nicht davon aus, dass der technische Fortschritt und die neuen Produktionsbedingungen sowie die Landnahmen die primären Voraussetzungen für den Aufstieg des Kapitalismus waren, vielmehr ging dem voran ein verändertes religiöses Bewusstsein. Dieses rief ein anderes, effizienteres Wirtschaften hervor. Der Katholizismus wurde in einigen Ländern vom Protestantismus verschiedenster Ausprägungen abgelöst. Auffällig ist, dass Protestanten, besonders Calvinisten, stark in kaufmännischen Berufen vertreten waren und – anders als Katholiken – die Fabrik der Werkstatt vorzogen.
Mit dem protestantischen Einfluss auf den Geist des #Kapitalismus geht auch die Idee der Berufung einher und einer Arbeitsethik, die Fleiß, Disziplin und Lustfeindlichkeit meinte. Das Bewusstsein scheint hier das Sein zu formen, womit sich Weber deutlich von Marx absetzt, auch wenn Marx in Webers berühmter Schrift „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ nie zitiert wird.
Ist es sinnvoll, diese beiden Erklärungsversuche nur als diametral entgegengesetzt aufzufassen? Oder kann eine Kombination beider Herleitungen erkenntnisfördernd sein? Darüber sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus/Die protestantischen Sekten und der Geist des Kapitalismus. Schriften 1904-1920. MWS I/18, Mohr Siebeck.
Jan Rehmann: Max Weber. Modernisierung als passive Revolution, Argument.
Heinz Steinert: Max Webers unwiderlegbare Fehlkonstruktionen. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus, Campus.
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Wirtschaft
Wohlstand für Alle Folgen
Wir, Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt, sprechen wöchentlich über Geld. Jeden Mittwoch behandeln wir in "Wohlstand für Alle" ein Wirtschaftsthema und werfen dabei einen anderen Blick auf ökonomische Zusammenhänge. Impressum: Ole Nymoen Wolfgang Schmitt Podcast GbR Am Schlossgarten 3 56566 Neuwied Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE3303228702 E-Mail: oleundwolfgang@gmail.com Konto: Wolfgang M. Schmitt/Ole Nymoen, Betreff: Wohlstand fuer Alle, IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12
Folgen von Wohlstand für Alle
408 Folgen
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Folge vom 08.09.2021Ep. 109: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
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Folge vom 01.09.2021Ep. 108: Wahl 2021 - Das Grünen-ProgrammEin letztes Mal vor der #Bundestagswahl widmen wir uns einem Wahlprogramm. Die Grünen legen mit 272 Seiten das umfangreichste vor. Auch hier fällt wie bei den Linken auf, dass keineswegs, wie Konservative und Rechte oft behaupten, bloß identitätspolitische Themen auf der Agenda stehen. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf Wirtschaft, Ökologie und Außenpolitik. Die Grünen streben eine klimaneutrale Transformation der Wirtschaft an, dazu sind sie bereit, Ausgaben zu tätigen und die Schuldenbremse flexibel zu gestalten, wenngleich sie nicht eine Abschaffung dieses Instruments der Austeritätspolitik anstreben. Mehr investiert werden soll auch in Bildung, soziales Wohnen und Forschung. Aber auch von Vermögenden verlangt man mehr finanzielles Engagement – in Form einer sehr moderaten Vermögenssteuer und eines leicht angehobenen Spitzensteuersatzes, der jedoch die magische 50-Prozent-Marke nicht überschreiten soll. Sehr detailliert wird in dem Programm ausgearbeitet, welche Bereiche auf Investitionen und Förderungen hoffen können. Auch die Kommunen spielen eine wichtige Rolle, die jedoch erst einmal von ihrer Schuldenlast befreit werden müssen, um überhaupt sinnvoll investieren zu können. Zweifellos ist das Programm ambitioniert, allerdings zeigt sich auch, dass die Grünen immer wieder der Union die Hand reichen wollen. 16 Jahre CDU-Hegemonie sind offenbar auch an ihnen nicht spurlos vorübergegangen. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“. Literatur: Bündnis 90/Die Grünen: Bundestagswahlprogramm, online verfügbar unter: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Folge vom 28.08.2021Literatur #8: Thomas Mann - Buddenbrooks1901 veröffentlichte der Fischer-Verlag erstmals Thomas Manns Jahrhundertroman „Buddenbrooks“. 28 Jahre später wird Mann für dieses Debüt mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Ein Jahrhundertroman ist dieser in doppelter Hinsicht: Zum einen gehört er zu den größten Werken der Literatur des 20. Jahrhunderts, zum anderen erzählt er von mehr als einem Jahrhundert, vorwiegend dem 19., in dem die titelgebende Kaufmannsfamilie ihren Niedergang erlebt. Mit einem beinahe aristokratischen Verständnis werden die Kinder Christian, Antonie und Thomas Buddenbrook aufgezogen. Vater Johann geht noch ganz und gar auf im Kaufmannshabitus, während den Kindern die Karriere zwar in die Wiege gelegt scheint, sie aber dennoch mit dieser hadern. Antonie heiratet unglücklich, gleich zweimal, Christian gibt sich dem Nachtleben hin und verprasst seinen Erbteil, nur Thomas setzt die Tradition fort – auf Dauer aber glücklos. Der Kapitalismus wandelt sich, aber Familie Buddenbrook, fast schon peinlich stolz auf Tradition und Herkunft, entwickelt erstaunliche, teils religiöse Beharrungskräfte, um den Modernisierungsschüben zu widerstehen. Allein es geht nicht, soll das Geschäft weiterhin profitabel bleiben. Denn längst weht auch in Lübeck ein neuer Geist des Wirtschaftens. In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über Thomas Manns großartigen Roman. Literatur: Thomas Mann: Buddenbrooks. Verfall einer Familie, Fischer. Thomas Mann: "Lübeck als geistige Lebensform", in: Werke. Band XI. Reden und Aufsätze 3, S. 376-398. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app
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Folge vom 25.08.2021Ep. 107: Karl Marx #8 - Die ursprüngliche AkkumulationWie der Kapitalismus funktioniert und inwieweit Menschen darin ausgebeutet werden, haben wir bereits besprochen. Immer wieder verweisen wir auch darauf, dass der Kapitalismus nicht immer schon existierte, sondern historisiert werden muss. Wann aber entstand dieses Wirtschaftssystem, das heute nahezu den gesamten Erdball dominiert? Es gibt verschiedene Erklärungen zur Entstehung des Kapitalismus. Eine findet sich bei Karl Marx. Im ersten Band des „Kapitals“ beschreibt Marx historisch, wie es zu der Umwälzung kam, die die feudalen Verhältnisse beendete und eine neue Form des Wirtschaftens etablierte. Während konservative Ökonomen gern das Märchen von den Fleißigen und den Faulen erzählen, wonach jene, die eifrig arbeiteten, sich Besitz aufbauen konnten, während jene, die sich nur vergnügten und nicht arbeiteten, verarmten, zeichnet Marx ein historisch korrektes Bild vom Entstehungsprozess, der etwa im 16. Jahrhundert begann. Die kapitalistischen Verhältnisse entwickelten sich nicht auf natürliche Weise, sondern sie wurden mit brutalen Mitteln durchgesetzt. Feudaladelige enteigneten die Bauern und der Staat tat sein Übriges, um die neu entstandene Arbeiterklasse zu knechten. Marx spricht von der „ursprünglichen Akkumulation“, doch auch heute können wir ähnliche Prozesse beobachten. Fest steht: Privateigentum ist kein bloßes Resultat von Fleiß, Unternehmergeist und Disziplin, sondern auch ein Ergebnis von gewaltsamen Enteignungen. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“. Literatur: Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Band 1, Dietz, online verfügbar unter: http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_741.htm Katharina Pistor: Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp. Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank! Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Betreff: Wohlstand fuer Alle IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12 BIC: MALADE51NWD Twitter: Ole: twitter.com/nymoen_ole Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior Die gesamte WfA-Literaturliste: https://wohlstand-fuer-alle.netlify.app/