Die religiöse Sozialistin Clara Ragaz (1874 - 1957) forderte Zeit ihres Lebens gleiche Rechte für Frauen. Was können wir heute von dieser Vorkämpferin fürs Frauenstimm- und Wahlrecht lernen?
Clara Ragaz-Nadig muss eine unermüdliche Briefeschreiberin und Netzwerkerin gewesen sein. So sei sie etwa spät nachts am Schreibtisch eingeschlafen, um sich am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe wieder für bessere Arbeitsbedingungen von Prostituierten oder für Geflüchtete zu engagieren. Mit den Erfahrungen der beiden Weltkriege verpflichtete sie sich zudem für den Pazifismus und verknüpfte die Friedensfrage stets mit der Frauenfrage: Politische Partizipation aller mache die Welt gerechter und friedlicher, war Clara Ragaz-Nadig überzeugt.
Glocken der Heimat: evangelisch-reformierte Predigerkirche in Zürich.
Folgen von Zwischenhalt
14 Folgen
-
Folge vom 06.02.2021Clara Ragaz' Kampf für die Frauen und den Frieden
-
Folge vom 30.01.2021Kurt Marti und das DiesseitsZum 100. Geburtstag des Schweizer Dichterpfarrers Kurt Marti - Glocken der Heimat «Auferstehung heute und jetzt!» - so diesseitig appellierte Kurt Marti in bis dahin ganz unerhörter Sprache. Der Berner reformierte Pfarrer schrieb sich mit seinem Gedichtband «leichenreden» von 1969 tief ein ins lyrische Gedächtnis. Denn seine Verse werden weit über Kirchenkreise hinaus geschätzt. Marti tröstete, ohne zu vertrösten. Der «linke Christ» war ein hellsichtiger Zeitgenosse. Schon in den 70ern erkannte er die Gefährdung der Schöpfung. Gleichzeitig entdeckte er die weiblichen Gottesbilder in der Bibel und darf zurecht auch als Feminist bezeichnet werden. Zum 100. Geburtstag des «Theologen aus Lust» sind zahlreiche Bücher erschienen: Nachlass und Sammelbände zeigen, dass Kurt Marti auch im 21. Jahrhundert erstaunlich aktuell bleibt. Autorin: Judith Wipfler Glocken der Heimat: römisch-katholische Kirche Maseltrangen SG
-
Folge vom 23.01.2021Gottesdienste mit 50 Personen erlaubt - was sagen die Kirchen?Versammlungen sind zur Zeit stark eingeschränkt. Doch anders als im Frühling, als Gottesdienste verboten wurden, haben die Kirchen grosszügige Ausnahmeregelungen. Doch ist das Feiern mit mehreren Dutzend Menschen eine gute Idee? Seit dem 18. Januar dürfen an privaten Veranstaltungen maximal 5 Personen teilnehmen. Ausnahmen gelten für Gottesdienste. In Kirchen sind bei Gottesdiensten bis 50 Personen erlaubt. Eine konkrete Begründung für die Ausnahme liefert der Bundesrat keine. Wie gehen die Kirchen damit um? Nutzen sie diese spezielle Regelung oder verzichten sie freiwillig auf ihr Sonderrecht? Autorin: Kathrin Ueltschi
-
Folge vom 16.01.2021Wer verbirgt sich hinter dem Schleier?Die Abstimmung zur Burka-Initiative naht. Doch über die Frauen, die in der Schweiz einen Gesichtsschleier tragen, ist wenig bekannt. Bis jetzt. Lange Zeit kannte man vor allem eine Frau mit Gesichtsschleier in der Schweiz: Nora Illi vom Islamischen Zentralrat IZRS. Doch wer trägt in der Schweiz sonst noch einen Nikab? Und weshalb? Dieser Frage geht Islamwissenschaftler Andreas Tunger-Zanetti in seinem neusten Buch nach. Und findet erstaunliche Antworten. Autorin: Nicole Freudiger