Aldeburgh Festival - BBC Symphony Orchestra

Sakari Oramo leitet mit meisterhaftem Geschick eine imposante Vertonung von W. H. Audens Lyrik, umgesetzt von Britten, wobei die durch Krieg zerrissene Unruhe in der siegreichen Auflösung von Sibelius’ beeindruckender Fünfter Symphonie mündet.  Heute Abend wird das neu in Auftrag gegebene Hornkonzert von Brian Elias uraufgeführt.

Elias, geboren während des ersten Aldeburgh Festivals in Indien, ist ein angesehener Schöpfer dynamischer und lebendiger Musik. Das Werk ist für den ehemaligen YCAT-Musiker Ben Goldscheider verfasst, einen brillanten Interpreten und Pionier für zeitgenössische Kompositionen, der bereits über ein halbes Hundert neue Werke erstmals präsentiert hat.  Ebenfalls erleben wir Helen Grimes’ zauberhafte Night Songs, die von der "schwermütigen und gleichzeitig wunderbaren" Eigenart von Joseph Cornells abgeschlossenen Miniaturwelten beeinflusst wurden. Diese dienten auch als Inspiration für Pavel Kolesnikovs eindrucksvolles Celestial Navigation aus einem Festival vor zwei Jahren. 

Dieses Programm verbindet sich mit Nocturne vom Eröffnungswochenende und Refugee vom letzten Donnerstagabend: faszinierende musikalische Umsetzungen eindringlicher Dichtung, die von Zwist und Finsternis handeln. Allan Clayton beschreibt Our Hunting Fathers als „ein überwältigendes Werk, das in Brittens Repertoire durch seinen mutigen und experimentellen Charakter auffällt.“ Audens tiefgreifende Worte werden oft als Friedensbotschaft angesehen, freigesetzt unter den düsteren Vorzeichen der späten 1930er Jahre. Auch in der heutigen Zeit bleibt es kraftvoll, und Brittens Musik entfaltet eine dramatische und ergreifende Wirkung. 

Die letztendliche Erfüllung, der Frieden und unverwischbare Optimismus am Schluss dieser großartigen Darbietung offenbaren sich durch das herrliche Finale der Fünften Symphonie von Sibelius, die für ihren erhebenden letzten Satz bekannt ist.