"Ali Bumaye!" von Leonhard Koppelmann und Ebony Prince

Kraftvoll, charismatisch, ansprechend – und geistreich: Muhammad Ali, einst bekannt als Cassius Clay, war dreifacher Weltmeister im Schwergewicht und ein einzigartiges Phänomen. Er brillierte nicht nur im sportlichen Bereich. Ein Kämpfer mit Schlagkraft und rhetorischem Geschick. Seine scharfen Waffen waren Schlagkombinationen im Boxring und seine Stimme im Kampf für Freiheit. Ali war wie ein poetischer MC, ein Vorreiter des Hip-Hops, der durch geplante sowie improvisierte Verse seine Gegner aus dem Konzept brachte und klare Positionen bezog. Nichts Beiläufiges, alles geschärft. Für ihn stand stets das große Ganze auf dem Spiel – in jeder Dimension.

Am 17. Januar 2002 wird Ali sechzig Jahre alt. Die Parkinson-Erkrankung hinterließ ihre Spuren bei ihm und nahm ihm seine Waffen. Doch Ebony Prince, eine markante Figur der afrodeutschen Hip-Hop-Landschaft (u.a. bekannt durch "Brothers Keepers"), zeigt Ali Ehrfurcht entgegen und nutzt seine Musik, um Brücken zu bauen: von der modernen Bewegung zurück in die Zeit, als Amerika vom Vietnamkrieg umgetrieben wurde und Martin Luther Kings Kampf das Land veränderte – gleichwohl dominiert von der Präsenz eines faszinierenden Boxers, der ringtechnisch die Weltbühne betrat.

Zum Autor

Leonhard Koppelmann, Jahrgang 1970, hat seine Ausbildung in Theaterregie an der renommierten Hamburger Schule absolviert, arbeitete als Regisseur am Thalia Theater in Hamburg und trat seit 1998 als Autor sowie als Regisseur von über dreißig Hörspielen in Erscheinung, darunter Werke wie "Elementarteilchen" und "Die Säulen der Erde". Ebony Prince, Jahrgang 1968, wohnhaft in Frankfurt am Main, ist seit 1982 ein bedeutsamer MC (bekannt durch Gruppen wie "Nordmassiv" und "Limesrocka") sowie eigenständiger Musikschöpfer. Zuletzt erlangte er Aufmerksamkeit durch die Initiative "Brothers Keepers", welche nicht nur die herausragenden afrodeutschen Rap- und Gesangskünstler zusammenbringt, sondern auch über den bekannten Track "Adriano/Letzte Warnung" hinaus als gesellschaftliche Bewegung wirkt.