Zwischen Luxus und Shutdown, Spenden und Symbolik: Der Umbau des Weißen Hauses wird zum Sinnbild für Trumps Amerika. Der US-Präsident lässt den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen, um Platz für einen gigantischen Ballsaal zu schaffen. In dieser Folge sprechen Ingo Zamperoni und Jiffer Bourguignon über den Ballsaal, die Spender, die wirtschaftliche Lage und darüber, was das alles mit Project 2025, der konservativen Umbau-Agenda für die USA, zu tun hat. Während Trump sich den prunkvollen Ballsaal bauen lässt, stehen Regierungsangestellte für Essensspenden an. Das Land steckt noch immer im Shutdown und die Gehaltschecks bleiben aus. Auch für viele Familien wird die Lage dramatisch: Ab November steigen die Kosten für die Krankenversicherungen deutlich. "Vor diesem Hintergrund wirkt der Pomp um Trumps Ballsaal im Weißen Haus für mich völlig abgehoben", findet Jiffer. Bei dem Ballsaal geht es um weit mehr als Architektur. Für viele Amerikaner ist er ein Symbol für Trumps Machtanspruch und für eine Demokratie im Umbau. Mit Project 2025 hat die konservative Heritage Foundation einen Plan entworfen, der den Staatsapparat und die Gesellschaft unter Präsident Trump grundlegend neu ordnen soll - mit weitreichenden Folgen für Demokratie und Rechtsstaat. Einschätzungen dazu gibt es vom Historiker Thomas Zimmer, der fünf Jahre an der Georgetown University in Washington D.C. gelehrt hat. Er erklärt, wie tiefgreifend Trump die amerikanische Demokratie verändert. Checks and Balances gäbe es im Moment kaum. Der Kongress kontrolliere Trump nicht. Und am Ende entscheide der Oberste Gerichtshof, mit einer klaren Sechs-zu-drei-Mehrheit für die Republikaner, beschreibt Zimmer im Interview. Fragen & Feedback: podcast@ndr.de Live-Podcast zur Hamburger Woche der Pressefreiheit: "Weltspiegel Podcast" und "Amerika, wir müssen reden!" am 04.11.25, 19:00-21:00 in der Zentralbibliothek in Hamburg. Weitere Informationen und kostenlose Tickets finden Sie hier: https://www.buecherhallen.de/zentralbibliothek-termin/hamburger-woche-der-pressefreiheit-amerika-wir-muessen-reden-20226/datum/20251104.html Interview mit dem Historiker Thomas Zimmer über das Project 2025 https://www.youtube.com/watch?v=bdFV3CWaYTw Heritage Foundation: Was steckt hinter Project 2025? https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-project-2025-umsetzung-100.html Newsletter von Historiker Thomas Zimmer https://thomaszimmer.substack.com/ Podcast-Tipp: "Synapsen" - Folge "Atmen - die unterschätzte Superkraft" https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:d10f8522b1ff6605/
Politik
Amerika, wir müssen reden! Folgen
Ingo Zamperoni ist mit der US-Amerikanerin Jiffer Bourguignon verheiratet. Der Moderator der tagesthemen und die US-Journalistin haben Familie und viele Freunde in den Staaten, die sich ideologisch immer mehr voneinander entfernen. Das Rekord-Tempo und die weitreichenden Umbrüche, mit denen US-Präsident Donald Trump gerade die amerikanische Demokratie auf den Kopf stellt, betreffen die beiden daher persönlich. Ingo und Jiffer beobachten und analysieren die aktuellen Entwicklungen in der US-Politik und welche Auswirkungen sie auch auf uns in Deutschland und Europa haben. Der Podcast erscheint jede Woche neu.
Folgen von Amerika, wir müssen reden!
70 Folgen
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Folge vom 27.10.2025Trumps Trümmerhaufen
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Folge vom 14.10.2025Trump schreibt GeschichteDie Tinte auf dem Vertrag von Sharm El-Sheikh ist trocken - für Donald Trump bricht eine neue Zeit an: „Gott segne den Nahen Osten“ sagte der US-Präsident während seiner Reise nach Israel und Ägypten. Dass die israelischen Geiseln endlich freigekommen sind, hat auch Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni und seine Frau Jiffer Bourgouignon tief bewegt: „Ich glaube, man konnte das nicht anschauen, ohne Tränen in den Augen zu haben“, erzählt Jiffer über ihre Reaktionen während der Live-Übertragung der Freilassung. Am Tag nach den großen Emotionen analysieren die beiden Trumps Auftritte vor der Knesset und bei der Zeremonie am Roten Meer und was wohl von Trumps 20-Punkte-Friedensplan übrig bleiben wird, wenn nun die nächsten Schritte anstehen. Und blicken anschließend auch wieder über den Atlantik rüber - denn während sich Trump auf der Weltbühne als Friedensstifter präsentiert, handelt er innenpolitisch zunehmend alles andere als friedlich. Mit dramatischen Worten prangert er eine angeblich bürgerkriegsähnliche Lage in US-Großstädten an, die von Bürgermeistern der Demokratischen Partei regiert werden. So will er den Einsatz der Nationalgarde im Land rechtfertigen. Das sei Machtmissbrauch, kritisieren vor allem die Betroffenen und haben vor Gerichten erfolgreich geklagt. Die Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde ICE suchen derweil weiterhin mit teils brutalen Mitteln nach illegalen Einwanderern. „Diese ICE-Raids durch den Einsatz der Nationalgarde zu flankieren, das ist nichts, wo man sagen würde, das ist Peace-Talk“, schätzt Ingo Trumps Innenpolitik ein. Erleben Sie den Podcast "Amerika, wir müssen reden!" live: Im Rahmen der Hamburger Woche der Pressefreiheit sind Ingo Zameroni und Jiffer Bourguignon am 4. November in der Zentralbibliothek Hamburg zu Gast. Der Eintritt ist frei, Teilnahme nur über Anmeldung: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcastlive-100.html Feedback und Fragen bitte an podcast@ndr.de Wie geht es weiter im Gazastreifen? https://www.tagesschau.de/ausland/asien/faq-gaza-nach-freilassungen-100.html Gericht verbietet Nationalgarde-Einsatz in Chicago https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/nationalgarde-chicage-gericht-100.html Podcast-Tipp: 11KM der tageschau-Podcast über das Leben in Afghanistan https://1.ard.de/11KM_Afghanistan
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Folge vom 30.09.2025Kann Trump den Gaza-Krieg beenden?Im Podcast „Amerika, wir müssen reden“ geht es um den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump. Jiffer Bourguignon und Ingo Zamperoni analysieren gemeinsam die 20-Punkte-Strategie und fragen sich, ob dadurch der langjährige Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern überwunden werden kann. Trump selbst bezeichnet diesen Moment als „einen der größten Tage der Zivilisation“. „It takes two to tango“, betont Ingo, und verweist darauf, dass die Hamas nicht in die Verhandlungen eingebunden war und es fraglich ist, ob die Terrororganisation die Waffen ablegen wird. Auch Jiffer ist skeptisch und hinterfragt Trumps Rolle als Friedensstifter und dessen Anspruch, bereits sieben Konflikte beendet zu haben. Eine oberflächliche Lösung sei keine dauerhafte Lösung. „Das ist ein Trostpflaster, vielleicht eine kurze Pause.“ Im Podcast geht es auch um die Trauerfeier für Charlie Kirk. Jiffer fand es unverschämt, dass Trump nach der herzlichen Rede der Witwe wieder darüber gesprochen hat, warum er seine Gegner hasst. Eigentlich wäre es seine Aufgabe gewesen als Präsident, das Land zu vereinigen und nicht zu spalten, fügt Ingo hinzu. Beide sprechen auch über die Bedeutung der Meinungsfreiheit, die Sendepause für Jimmy Kimmel, die Rolle der Justiz bei der Anklage gegen Ex-FBI-Chef Comey und darüber, warum die Demokraten eventuell einen Shutdown verhindern wollen. Feedback bitte per eMail an podcast@ndr.de Was sieht der Gaza Friedensplan vor? https://www.tagesschau.de/ausland/asien/friedensplan-usa-gazastreifen-israel-100.html Jimmy Kimmel wieder überall zu sehen https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kimmel-tv-show-100.html In den USA droht der nächste Shutdown https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/us-haushalt-shutdown-100.html Podcast-Tipp: Bosettis Woche mit Jagoda Marinic https://1.ard.de/extra-3-bosettis-woche
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Folge vom 15.09.2025Nach dem Attentat auf Charlie Kirk - mehr Gewalt in der US-Politik?Das Attentat auf den rechts-konservativen Podcaster und Polit-Aktivisten Charlie Kirk erschüttert die USA weiterhin. Und es beschäftigt auch Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni und seine Frau Jiffer Bourguignon. Die beiden diskutieren in dieser Folge ihres Podcasts die Folgen und Reaktionen auf die Tat und vor allem die zunehmende Gewalt in der politischen Auseinandersetzung in den USA und die Rolle von Donald Trump in diesen Tagen. Zwar suchte Charlie Kirk immer wieder den Diskurs mit politisch Andersdenkenden, trug mit seinen kontroversen Thesen und polarisierenden Positionen aber gleichzeitig zur Verhärtung der politischen Debatte zwischen Liberalen und Rechten bei. "Wir stehen vor schweren Zeiten", fürchtet Jiffer, weil die Diskussionen nach dieser schlimmen Tat voller Hass geführt werden. Linke und Rechte eskalieren die Debatten, machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe. US-Präsident Trump versäumt es dabei, die Temperatur herunterzudrehen. "Es überrascht letztlich nicht, denn Trump ist eben nicht als Präsident für alle angetreten, sondern in vielerlei Hinsicht als Präsident seiner Anhänger", beschreibt Ingo die wüsten Drohungen Trumps gegen die "radikale Linke" nach dem Mord an seinem politischen Freund Charlie Kirk. Der hatte bei der vergangenen Wahl viele junge Wählerinnen und Wähler für die Republikaner gewinnen können: "Ich würde sagen, er war ein Rechtskonservativer, er vertrat christlich-nationalistische Ansichten, warb für Waffenrechte und lehnte die verfassungsrechtlich gegebene Trennung von Kirche und Staat ab", beschreibt Jiffer die Agenda von Kirk. Auf der Strecke bleiben könnte die Meinungsfreiheit, fürchtet die US-Journalistin, denn wenn Gewalt die politische Auseinandersetzung bestimmt, dann fehlt natürlich bei sehr vielen der Mut, sich frei zu äußern. Eine Entwicklung, die Jiffer und Ingo voller Sorge für den weiteren politischen Diskurs in den USA betrachten. Feedback bitte an podcast@ndr.de Anstieg der Zahl politisch motivierter Gewalttaten in den USA: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/charlie-kirk-attentat-politisch-motivierte-gewalt-usa-100 Was das Attentat mit Memes und Gaming zu tun hat https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kirk-attentat-meme-gaming-kultur-100.html Podcast-Tipp "Hateland": Deep State – vom Elite-Soldaten zum Reichsbürger https://1.ard.de/abjetzt_hatelandpodcast