Anna Lapwood beim 74. Musikfest ION 2025 in St. Sebald

Auf den Plattformen der sozialen Netzwerke erfreut sich die britische Organistin Anna Lapwood großer Beliebtheit; auf Instagram und Tiktok zusammen hat sie über eine Million Anhänger. Einer ihrer populären Hashtags lautet "playlikeagirl", da ein Juror während eines Orgelwettbewerbs bemerkte, ihr Spiel sei außergewöhnlich, jedoch solle sie mehr in der Art eines Mannes musizieren. Als Organistin der bekannten Royal Albert Hall in London spielte sie am 28. und 29. Juni nicht dort, sondern wechselte zur Orgelbank der Sebalduskirche in Nürnberg und sorgte mit ihren Auftritten im Rahmen des Musikfests ION für Begeisterung.

Anna Lapwood wird oft mit dem Beinamen "Taylor Swift der Orgel" versehen, weil sie dem Instrument der Orgel durch ihre Darbietungen zu neuer Popularität verholfen hat und zeigt, dass dieses auch in der heutigen digitalen Welt keineswegs altmodisch ist. In Oxford wurde sie umfassend in Kirchenmusik und Chorleitung ausgebildet und leitet seit 2016 das angesehene Pembroke-College in Cambridge als Musikdirektorin. Doch trotz ihres klassischen Hintergrunds bringt sie erfrischende Impulse in historische Umgebungen ein: "Es bereitet mir Freude, Musikstücke auszuwählen, die mich inspirieren, und derzeit fasziniert mich die Verbindung von klassischer Musik, Filmkompositionen und Minimalismus." In der St. Sebald Kirche überraschte Anna Lapwood ihr Publikum mit ungewöhnlichen Klängen, zu denen unter anderem Auszüge aus Hans Zimmers "Pirates of the Caribbean", Alan Menkens "The Bells of Notre Dame" sowie minimalistische Werke von Karl Jenkins gehörten. Diese Stücke wurden von ihr speziell für die jeweilige Orgel arrangiert, was den Erfolg ihres gefeierten Auftritts beim Musikfest ION zusätzlich unterstrich.