Nach der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 muss der CDU-Vorsitzende Konrad Adenauer Koalitionspartner suchen. Adenauer bevorzugt eine Koalition mit der FDP. Die Koalitionsgespräche laufen allerdings etwas anders ab als heute. Man trifft sich in Adenauers Haus in Rhöndorf. Es geht relativ schnell, drei Wochen nach den ersten offiziellen Gesprächen wird Adenauer schon mit Unterstützung der FDP und der rechtsgerichteten DP, der Deutschen Partei zum Kanzler gewählt. Ein schriftlicher Koalitionsvertrag entsteht dabei nicht, nur ein informeller, nie veröffentlichter Schriftwechsel. Ansonsten reicht den Beteiligten ein Handschlag. Und anders als heute, dringt von Koalitionsgesprächen kaum etwas nach außen. Dieses Interview vom 23. August hat WDR-Reporter Walter Steigner mit Adenauer geführt. Es ist der einzige Beitrag zu den Koalitionsgesprächen, der sich heute in den Archiven der ARD findet.

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
965 Folgen
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Folge vom 05.04.2025Erste Koalitionsverhandlungen der Bundesrepublik – Handschlag reicht | 23.8.1949
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Folge vom 30.03.2025Chefredakteur von Radio Stuttgart warnt vor politischem Einfluss wie in Bayern | 21.7.1949Bis 1949 war Radio Stuttgart der US-amerikanischen Besatzung unterstellt. Am 22. Juli 1949 geht sie in deutsche Verwaltung über und wird eine öffentlich-rechtliche Anstalt: der Süddeutsche Rundfunk. Am Tag vor der Übergabe äußert sich Chefredakteur Hanns Küffner mit deutlichen Worten: Er warnt vor Vorgängen wie im Nachbarland Bayern, wo die Landesregierung aus Unzufriedenheit über die Berichterstattung schon die Absetzung des Intendanten fordert und es offenbar keine Gesprächsgrundlage mehr zwischen ihr und dem Sender gibt. Gleichzeitig widerspricht Küffner Forderungen, der künftige Intendant müsse ein dynamischer Freigeist sein. Wichtiger sei, dass er in der Lage ist, ordentlich Geschäfte zu führen und den Betrieb zusammenzuhalten.
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Folge vom 30.03.2025Der Rundfunk wird öffentlich-rechtlich: Ansprache von Hans Bredow | 27.12.1947 / 1.1.1948Nach dem Zweiten Weltkrieg untersteht der Rundfunk in Deutschland den Besatzungsmächten. Bis 1949 werden die Sender nacheinander in Anstalten des öffentlichen Rechts überführt und in die Hände der deutschen Verwaltung übergeben. Wenige Tage vor der Übergabe des NWDR zum 1.1.1948, erklärt Hans Bredow am 27.12.1947 in einer Ansprache, was das bedeuten soll: öffentlich-rechtlicher Rundfunk.
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Folge vom 30.03.2025Diskussion: Soll der Rundfunk staatlich oder unabhängig werden? | 30.1.1947Nach dem Krieg gab es im Südwesten Radio Stuttgart – den Vorläufer des Süddeutschen Rundfunks – und den Südwestfunk, beide wurden aber noch von den Militärverwaltungen kontrolliert. Auch die Nachrichten wurden zensiert. Doch zeichnete sich schon bald ab, dass das nur eine Übergangslösung ist, und dass die Rundfunksender eigenständig werden sollten. Doch was ist damit gemeint? Soll der Rundfunk unter Aufsicht des Landtags gestellt werden? Soll die Post die technische Verbreitung übernehmen? Das Konzept eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks war den Deutschen damals noch nicht so recht vertraut. Und so kam es am 30. Januar im Programm Radio Stuttgart zu einer Grundsatzdiskussion unter dem Titel: Wollen wir ein staatliches oder ein unabhängiges Radio? Vor dem Hintergrund der heutigen Diskussionen ein aufschlussreicher Schlagabtausch.