Am vorletzten Prozesstag, dem 25. September, dürfen sich die Angeklagten äußern. Der Staatsanwalt hat sein Plädoyer gehalten und für den Hauptangeklagten Otto Fleischer lebenslänglich gefordert. Zu hören ist das Ende von Fleischers sehr emotionaler Rede, gefolgt von den Ausführungen der viel gefassteren Mitangeklagten.

Kultur & Gesellschaft
Archivradio – Geschichte im Original Folgen
Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar. Präsentiert von: Gábor Paál, Lukas Meyer-Blankenburg, Maximilian Schönherr und Christoph König. Ein Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. https://archivradio.de | Übersicht über alle Beiträge: http://x.swr.de/s/archivradiokatalog
Folgen von Archivradio – Geschichte im Original
963 Folgen
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Folge vom 02.06.2021Angeklagte im Otto-Fleischer-Prozess dürfen sich äußern | 25.9.1953
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Folge vom 02.06.2021Verteidiger-Plädoyer für Mitangeklagte im Otto-Fleischer-ProzessDas Plädoyer des Verteidigers der Angeklagten Herbert Kribus und Conrad Kuchheida, Rechtsanwalt Zumpe. Wie es in den DDR-Prozessen der 1950er Jahre immer wieder vorkam, verteidigt der Verteidiger nicht seine Mandanten, sondern folgt im Wesentlichen der Anklage – allenfalls mit der Bitte, ein "gerechtes Urteil" zu fällen. Rechtsanwalt Zumpe mahnt mildernde Umstände an und begründet dies damit, dass die Oberschlesier, die seine Klienten beide sind, generell zum Kapitalismus neigten, also quasi von Geburt an vorbelastet seien.
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Folge vom 02.06.2021Vernehmung des Zeugen Martin Biok im Otto-Fleischer-ProzessWir hören die Vernehmung des Zeugen Martin Biok, Bergingenieur und Assistent Fleischers. Biok stellt sich trotz Drängens durch das Gericht nicht gegen Fleischer, sondern berichtet sachlich. In keiner seiner Aussagen steckt eine Belastung der Angeklagten. Er wird nach kurzer Befragung wieder aus dem Saal entlassen. Biok befand sich damals aus unbekannten Gründen selbst in Haft.
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Folge vom 02.06.2021Zermürbung des Angeklagten Otto FleischerZu hören ist vermutlich weiterhin der erste Verhandlungstag, der Nachmittag des 21. September 1953. Es beginnt die Zermürbung des Hauptangeklagten. Staatsanwalt Ernst Melsheimer und Richter Walter Ziegler nehmen ihn, manchmal unisono gegen ihn ansprechend, in die Zange. Fleischer gibt unter dem Druck nicht nur zu, Spionage begangen zu haben, sondern wird dazu aufgefordert, über die gute Behandlung während der Untersuchungshaft auszusagen. In seinen Erinnerungsnotizen beschrieb Otto Fleischer viel später das Gegenteil.