Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Wir spüren das im Alltag. Hilft wirklich nur Verzicht?
Alles wird teurer. Bei fast acht Prozent liegt die Inflation in Deutschland gerade. Laut statistischem Bundesamt gab es in Westdeutschland seit einem halben Menschenleben noch nie solche Inflationsraten wie jetzt. Und laut Prognosen wird das auch auf absehbare Zeit nicht besser. Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie sind zwei der Hauptgründe. In manchen Ländern wird selbst Brot gerade so teuer, dass immer mehr Familien an Hunger leiden. Und überall belastet die Inflation vor allem die Schichten mit niedrigem Einkommen.
Gerade für die stark gestiegenen Energiepreise sollte man sich Geld zurücklegen, empfiehlt SZ-Wirtschaftsredakteur Bastian Brinkmann. "Der Schock wird auf jeden Fall kommen." Wenn man viel Geld habe, dann spüre man die Inflation kaum. Aber Menschen mit niedrigerem Einkommen helfe gerade nur, "weniger zu konsumieren". Also etwa weniger oder kein Fleisch zu essen oder im Winter die Temperatur ein, zwei Grad runter zu drehen. Oder man verlange mehr Geld vom Arbeitgeber. "Putins Krieg macht uns alle in Deutschland ärmer." Wie die Einbußen aber genau verteilt werden, sei "eine Frage der Gerechtigkeit". Immerhin habe die Europäische Zentralbank jetzt angekündigt, den Leitzins zu erhöhen.
Weitere Nachrichten: Bundesverfassungsgericht rügt Merkel, Habeck: Drosselung russischer Gaslieferung ist politisch motiviert.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Tami Holderried
Produktion: Imanuel Pedersen
Zusätzliches Audiomaterial über Phoenix, BR 24, Tagesschau und ZDF

Nachrichten
Auf den Punkt Folgen
Die Nachrichten des Tages - von der Süddeutschen Zeitung als Podcast auf den Punkt gebracht. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit aktuellen Meldungen, Interviews und Hintergrundberichten. Kostenlos und immer aktuell. Jeden Montag bis Freitag gegen 17 Uhr und am Samstag gegen 7 Uhr.
Folgen von Auf den Punkt
1869 Folgen
-
Folge vom 15.06.2022Hohe Inflation: "Putins Krieg macht uns alle ärmer"
-
Folge vom 14.06.2022Schmiergeldverdacht bei Maskendeal über 540 Millionen EuroBei einem Masken-Geschäft des Gesundheitsministeriums häufen sich Ungereimtheiten. Politisch zu verantworten hat das Geschäft Ex-Minister Spahn, gegen den nicht ermittelt wird. Neue Dokumente lassen nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR eine Masken-Großbestellung des Bundesgesundheitsministeriums beim Schweizer Handelsunternehmen Emix in einem immer fragwürdigen Licht erscheinen. Nicht nur der Preis des Deals wirft Fragen auf, sondern auch der Zeitpunkt, sagt SZ-Redakteur Klaus Ott. Mit einer Provision von 48 Millionen Euro haben von solchen Deals auch die Vermittler Andrea Tandler und ihr Partner Darius N. profitiert. Tandler hatte den direkten Kontakt in Spahns Ministerium über einen CSU-Kanal hergestellt. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen des Verdachts der Bestechung. Den Podcast zu den Maskendeals unseres Rechereche-Podcasts "Das Thema" finden Sie hier: SZ.de/das-thema. Weitere Nachrichten: Grüne EU-Taxonomie für Atom- und Kernkraft auf Eis, "Judensau" ist Mahnmal statt Schandmahl. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb Produktion: Jakob Arnu
-
Folge vom 13.06.2022DIW-Ökonom: “Der Tankrabatt kostet mehr als er nützt”Der Tankrabatt entwickelt sich zum Flop. Warum die hohen Preise trotzdem richtig sind, erklärt der Wettbewerbs-Ökonom Tomaso Duso vom DIW. Der Effekt des am 1. Juni eingeführten Tankrabatts ist weitgehend verpufft. Inzwischen unterstützt auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) den Vorschlag von Wirtschaftsminister Robert Habeck: Weil die Öl-Konzerne die Steuersenkung nicht genügend an die Verbraucher weitergeben würden, will Habeck das Kartellrecht verschärfen. Für Tomaso Duso vom Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist das ein eher langwieriges Projekt. Der Ölpreis sei an sich gestiegen und werde an die Kundinnen und Kunden weitergegeben, meint Duso. Das Scheitern sei absehbar gewesen – eben weil die Ölkonzerne die Marktmacht haben. In so einer Krisensituation müsse man Ärmeren etwa mit einer Erhöhung der Pendlerpauschale helfen, so der Professor für empirische Industrieökonomie an der TU Berlin. Aber gerade in der Klimakrise sei es ein falsches Signal die Benzinpreise zu senken. Deshalb finde er es richtig, dass diese Preise hoch bleiben, "um zu signalisieren, dass man sein Verhalten vielleicht doch ändern soll." Weitere Nachrichten: Missbrauchsstudie im Bistum Münster, Parlamentswahl in Frankreich. Moderation, Redaktion: Lars Langenau Redaktion: Tami Holderried Produktion: Jakob Arnu Zusätzliches Audiomaterial über Deutschlandfunk und ARD
-
Folge vom 10.06.2022Sturm aufs Kapitol: Aufklärung oder Wahlkampf?Im US-Kongress tagt der Ausschuss, der den Sturm auf das Kapitol untersucht, erstmals öffentlich - und macht Donald Trump schwere Vorwürfe. Trotzdem geht es letztlich vor allem um Wahlkampf.