
NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
-
Folge vom 27.05.2025Die Debatte über den WehretatWieviel Prozent der Staatseinnahmen sollten für die Verteidigung ausgegeben werden? Das ist eine Frage, die immer wieder auf der politischen Agenda stand und deren Beantwortung mit dem Investitionspaket für die Bundeswehr aktuell eine besondere Wendung in der deutschen Nachkriegsgeschichte darstellt. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Debatte unter etwas anderen Vorzeichen geführt. Es ging darum, in welchem Maße die Reichswehr wieder aufgebaut werden sollte, ab wann eine solche Aufrüstung Ängste bei den Nachbarn schüren würde, oder ob die Reichswehr gänzlich aufgelöst und eine neue Armee kreiert werden sollte. Von der Debatte zum Reichswehretat berichteten am 27. Mai 1925 die Altonaer Neuesten Nachrichten. Rosa Leu weiß, welche Fronten sich dabei zwischen den Parteien auftaten.
-
Folge vom 26.05.2025Die Kunst des TauchensSeit wann verfügt der Mensch über die Kunst des Tauchens? Mindestens seit der griechischen Antike, erfahren wir in den Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 26. Mai 1925, und weit am Anfang stand auch hier wie so häufig die militärische Nutzung, erst recht bei der Entwicklung technischer Hilfsmittel, die die menschliche Fortbewegung unter Wasser mit der Zeit immer weiter perfektionierte. Über den zeitgenössischen Stand des Tauchens in den 1920er Jahren erzählt der kleine historische Exkurs wenig, aber irgendwann wird uns bei Auf den Tag genau auch ein Artikel, der dies vertieft, ins Netz gehen. Heute tauchen wir also einstweilen nur in die Geschichte des Tauchens ein, und dies tut – ganz ohne Schnorchel und Sauerstoffgerät – Rosa Leu.
-
Folge vom 25.05.2025Der Kampf gegen die InformationsblaseWie verschafft man sich einen möglichst umfassenden und nicht allzu sehr verzerrten Überblick über das politische Geschehen, woher bezieht man dabei seine Informationen? Diese Frage beschäftigt uns seit Jahren im Zeitalter des sinkenden Vertrauens gegenüber den öffentlich-rechtlichen und des Einflusses der sozialen Medien. Wer denkt, dass vor 100 Jahren die Lage übersichtlicher war, da nur wenige Radio hörten und es kein Fernsehen, kein Internet gab, dem empfehlen wir den Bericht über die Rede des Reichskanzlers Luther vor dem Reichsverband der Deutschen Presse aus der Wilhelmsburger Zeitung vom 25. Mai 1925. Er warnt vor, wir würden heute sagen, Informationsblasen, die dadurch entstünden, wenn nur eine Tageszeitung gelesen wird. Heute hilft uns Frank Riede bei der Entfaltung eines breiten Panoramas der Weimarer Republik.
-
Folge vom 24.05.2025Die amerikanische SportsaisonMag England auch das Mutterland des modernen Sports sein, so ist dessen Aufschwung zu einem Phänomen, das die Massen in seinen Bann schlägt (und sich auch entsprechend vermarkten lässt), doch vor allem eine US-amerikanische Geschichte. Von diesem „Höher, schneller, weiter“ erzählte am 24. Mai 1925 höchst anschaulich der Hamburgische Correspondent in einem Artikel über die amerikanische Sportsaison, in dem von den klassischen amerikanischen Spielen wie Basketball, American Football oder Baseball überraschenderweise höchstens am Rande die Rede ist; stattdessen sehr viel mehr von Leichtathletik, Tennis oder Schwimmen. Beim Autor handelt es sich, den Vornamenkürzeln nach zu schließen, mit hoher Wahrscheinlichkeit um Franz Karl Anton Rose, einen Journalisten, der später vor allem mit nationalsozialistischer und antisemitischer Propagandaliteratur auffällig geworden ist. Was ihn in den 1920er Jahren nach New York verschlug, konnten wir nicht ermitteln – warum er den legendären Davis-Cup hier wörtlich mit Davis-„Becher“ übersetzt, auch nicht. Für uns am Start ist Frank Riede.