NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
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Folge vom 01.05.2025Deutschland aus der LuftWer regelmäßiger diesen Podcast hört, weiß längst: Die Fliegerei war in den 1920er Jahren ein großes und auch politisch höchst aufgeladenes Thema. Im Zuge des Versailler Vertrages hatte man auch dem Motorsportflug in Deutschland einen Riegel vorgeschoben; erst jetzt im Jahr 1925 durfte, erstmals seit 1911, wieder ein Deutscher Rundflug ausgetragen werden, bei dem Piloten auf verschiedenen Flugzeugtypen eine Zuverlässigkeitsprüfung absolvieren mussten, die auf fünf Tage angelegt. An jedem dieser Tage galt es eine bestimmte Route abzufliegen, die in Summe, abgesehen von der Enklave Ostpreußen, nahezu alle deutschen Länder berücksichtigten. Welche Schleifen der Deutsche Luftfahrtverband und der Aero-Club von Deutschland als Veranstalter den Teilnehmern abverlangten, weiß der Hamburgische Correspondent vom 1. Mai 1925 – und für uns Rosa Leu.
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Folge vom 30.04.2025Mit dem Fackelzug zu HindenburgAuf dem Gut seiner Schwiegertochter in Groß Schwülper im Kreise Gifhorn in Niedersachsen weilte Paul von Hindenburg, während die Auszählung der zweiten Runde der Reichspräsidentenwahl lief, und erfuhr dort von seinem Wahlsieg. Wie zahlreiche Fans von Hindenburg und Verfechter dessen, wofür er als Kandidat stand, so machte sich auch ein Korrespondent der sich am rechten Rand unseres Zeitungsspektrums befindenden Harburger Anzeigen und Nachrichten auf den Weg nach Groß Schwülper, um dem neuen Präsidenten zu huldigen. Sein Bericht, erschienen am 30. April 1925, ist voller nationalen Pathos und schildert, wie die Menschen zu einem Fackelzug zusammenfanden und an Hindenburg vorbeidefilierten. Uns wird, wenn wir Frank Riede lauschen, klar, dass die unsäglichen Fackelzüge der Nationalsozialisten eine lange Tradition hatten, und auch, warum sie heute nicht mehr zum Repertoire politischer Festveranstaltungen gehören.
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Folge vom 29.04.2025Die Hausfrau und ihr TaschengeldWenn es ums Geld geht, kann man die Unterdrückung und Benachteiligung der Frauen sehr gut anschaulich machen. Während heute etwa der Gender-Paygap ermittelt werden kann, ging es vor 100 Jahren noch darum, in welchen Berufen Frauen überhaupt Geld verdienen durften, und falls sie sich, was der Normalfall war, um Kinder und Haushalt kümmerten, drehte sich die Debatte darum, welchen Anspruch sie auf ihr eigenes Taschengeld hatten. Diese heute eher verstörende Thematik verhandelte in den Altonaer Neuesten Nachrichten vom 29. April 1925 die 1883 geborene Schriftstellerin Elsa Maria Bud. Rosa Leu liest dieses historische Dokument, welches auch belegt, dass das Taschengeld für Kinder bereits damals nicht unüblich war.
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Folge vom 28.04.2025Im Mutterland des Fußballs - Das FA-Cup-Finale 1925Der englische Fußballpokal, der FA Cup, wurde erstmals 1871/72 ausgetragen und ist somit der älteste Fußball-Wettbewerb der Welt. Seit 1923 wurde sein Finale alljährlich im neuerrichteten London Wembley-Stadion ausgetragen, in dem am 25. April 1925 mit Sheffield United und Cardiff City zwei Mannschaften aufeinandertrafen, die sich in der englischen Meisterschaft in jenen Jahren meist eher im Mittelfeld der Tabelle wiederfanden. Mit dabei war auch der Hamburger Anzeiger, dessen Leserinnen und Leser am 28. April nicht nur erfuhren, dass die Männer aus Yorkshire am Ende so knapp wie verdient mit 1:0-über die aus Wales triumphierten (und sich damit den bis heute letzten Titel in der Vereinsgeschichte von Sheffield United sicherten). Vor allem erhielten sie einen äußerst lebhaften Eindruck von britischem Sportsmannsgeist und der bereits damals weit entwickelten Fußball-Fankultur auf der „Insel“. Mit dabei für uns war Rosa Leu.