
NachrichtenKultur & Gesellschaft
Auf den Tag genau Folgen
Aus dem Kiez in die Welt, von der Oper in den Boxring – mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Hauptstadtpresse heute vor 100 Jahren tauchen wir ein in die Fragen und Debatten, die das Berlin von 1920 bewegten. Halte dich informiert und bleib auf dem Laufenden über eine Welt, die uns heute doch manchmal näher ist, als man meinen möchte. Die aktuelle Staffel „Hamburg und die Welt vor 100 Jahren“ entsteht in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und präsentiert Zeitungsartikel aus Hamburger Tageszeitungen. Es gilt weiterhin: bis morgen! Die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Hapag-Lloyd Stiftung unterstützen die Pilotphase des Geschichtspodcast finanziell. Mit Dank an Andreas Hildebrandt für den Jingle und Anne Schott für die Bildmarke.
Folgen von Auf den Tag genau
-
Folge vom 25.08.202425 Jahre ZeppelinSo wie der Markenname Tempo zum Synonym für Taschentücher, oder Tesa zur Bezeichnung von allen Klebestreifen wurde, so setzte sich in der Luftschifffahrt der Zeppelin durch. Im August 1924 gab es gleich zwei Anlässe dafür, dass wir in nahezu allen Zeitungen Artikel zur Geschichte der Zeppeline finden. Zum einen Stand ein Testflug für eine feste Verkehrslinie über den Atlantik unmittelbar bevor, zum anderen jährte sich das erste Patent des Grafen Zeppelin zum 25. Mal. Wir haben uns für den Text aus dem Wandsbeker Boten vom 25. August entschieden, der uns unter anderem schildert, wie das erste Patent eines „Luftzuges“ aussah, aber auch die militärische Nutzung aufzeigt. Für uns liest Rosa Leu.
-
Folge vom 24.08.2024Krähwinkeleien zwischen Hamburg, Altona und PinnebergDeutsche Bürokratie erfreut sich zweifelhafter Berühmtheit in aller Welt, und zu besonderer Absurdität vermag sie sich traditionell dort aufzuschwingen, wo sie sich mit deutscher Kleinstaaterei paart. Landesgrenzen verliefen vor einhundert Jahren bekanntlich noch quer durch heute Hamburger Stadtgebiet. Während die eine Straßenseite des Schulterblattes zur Freien und Hansestadt gehörte, lag die andere in Altona und damit auf preußischem Terrain, wo zum Teil völlig andere Gesetze galten. Das Bestattungsrecht gilt in Deutschland bis heute als sehr rigide, und das, erfahren wie aus dem Hamburger Echo vom 24. August 1924, war auch damals schon der Fall – mit feinen regionalen Abschattierungen. Frank Riede begibt sich mit uns auf eine Ämter-Odyssee zwischen Hamburg, Blankenese und Pinneberg.
-
Folge vom 23.08.2024Von Wilhelmsburg zum Mount EverestDer Mount Everest gilt bekanntlich als höchster Berg der Welt. 8848 Meter erhebt er sich über den Meeresspiegel – und damit 8852 Meter über den tiefsten Punkt von Hamburg-Wilhelmsburg. Da Gegensätze sich aber nun einmal anziehen, ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Wilhelmsburger Zeitung am 23. August 1924 mit einem Artikel in den Wettlauf um die Bezwingung dieses höchsten aller Gipfel auf dem Planeten einschaltete. „Wie der Everest sich wehrt“ – das klingt fast wie einer der vielen Berichte aus unseren Tagen über den Overtourism im Himalaya. Faktisch geht es aber um die alten Themen der Sauerstoffknappheit in großer Höhe und ihre Konsequenzen für den menschlichen Körper, die, wie wir heute wissen, die erfolgreiche Erstbesteigung des Everest damals noch um weitere 29 Jahre aufschoben. Unsere Frau am Berg ist Rosa Leu.
-
Folge vom 22.08.2024Versorgung der KriegsversehrtenEine der Herausforderungen der Kriegs- und Nachkriegszeit besteht in der Versorgung und Unterstützung von durch den Krieg gesundheitlich Versehrten. Diese Gruppe wurde in der Weimarer Republik auch als „Kriegsbeschädigte“ bezeichnet und litt besonders stark unter der Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahre 1923. Der profilierte Sozialpolitiker der Deutschen Volkspartei Georg Streiter machte in den Altonaer Neuesten Nachrichten vom 22. August 1924 auf deren Lage aufmerksam. Er hatte im Ersten Weltkrieg als Krankenpfleger des Roten Kreuzes gearbeitet und engagierte sich auch außerhalb der Politik sein Leben lang in der Kriegsbeschädigten- und Hinterbliebenenfürsorge. In der Zeit des Nationalsozialismus schied er aus der Politik aus und arbeitet Hauptberuflich für das Rote Kreuz. Kurz vor dem Kriegsende wurde er unter noch nicht geklärten Umständen ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt und dort ermordet. Über die Situation der „Kriegsbeschädigten“ im Jahre 1924 informiert uns Frank Riede.