Die Gletscher sind die Fieberthermometer des Klimawandels. Bis zum Ende des Jahrhunderts, so schätzen Experten, werden in der Schweiz fast alle Gletscher geschmolzen sein. Mit ihnen verschwindet ein prägender Teil der Schweizer Natur- und Kulturlandschaft, Lebensräume verändern sich. Was außer Wasser verlieren wir, wenn die Gletscher verschwinden? In Gletscherbächen hat ein Schweizer Forschungsteam gerade eine erstaunliche Vielfalt an Bakterien entdeckt - Biodiversität, die zusammen mit den Gletschern zu verschwinden droht. Und während Glaziologen das rasante Schmelzen des "ewigen Eises" vermessen, suchen Künstlerinnen auch nach neuen Wegen, den Wandel sichtbar zu machen. ARD-Korrespondentin Kathrin Hondl berichtet.

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48°8' Nord - das ist der Breitengrad, auf dem München liegt. Für den Podcast "Breitengrad" gilt: kein Ort zu weit, kein Thema zu abgelegen, keine Reise zu beschwerlich. Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt. In halbstündigen Auslandsreportagen über fremde Kulturen und Länder - anregend, authentisch, anders.
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Folge vom 04.04.2025Abschied vom „ewigen Eis“ – Gletscherschmelze in der Schweiz
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Folge vom 18.03.2025Die Zama-Zama-Tragödie - Südafrika und der illegale BergbauEs sind schreckliche Bilder aus Südafrika, die im Januar um die Welt gehen: Erschöpfte Männer, abgemagert bis auf die Knochen. Daneben aufeinandergestapelte Leichensäcke. Das (Über-)Leben in der aufgegebenen Goldmine in Stilfontein muss die Hölle gewesen sein. Bei einer gerichtlich angeordneten Rettungsaktion Anfang dieses Jahres wurden 248 illegale Bergleute lebend ans Tageslicht gebracht, für 87 der sogenannten Zama Zamas - was übersetzt so viel bedeutet wie "die ihr Glück versuchen" - kam jede Hilfe zu spät. Die Kritik am Vorgehen von Regierung und Polizei wird immer lauter. Menschenrechtsorganisationen sprechen vom schlimmsten Massaker seit dem Ende der Apartheid und verlangen eine unabhängige Untersuchung, damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden können. Der illegale Bergbau ist ein Milliardengeschäft, gesteuert von internationalen Verbrechersyndikaten. Die meisten der Zama Zamas kommen aus armen Nachbarländern wie Mosambik, Simbabwe oder Lesotho und suchen in den rund 6.000 verlassenen Goldminen Südafrikas nach einem besseren Leben. ARD-Südafrika-Korrespondent Stephan Ueberbach mit seiner Reportage "Die Zama-Zama-Tragödie - Südafrika und der illegale Bergbau".
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Folge vom 14.03.2025Fünf Jahre Corona: Wie die Bergamo-Apokalypse Italien verändert hatIn der Nacht vom 18. auf den 19. März 2020 fahren 13 mit Särgen beladene Militärtransporter durch das Zentrum von Bergamo. Die Fotos davon gehen um die Welt und haben sich in Italien ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Aber es ist nicht nur Bergamo - es war ein Ausnahmezustand für ganz Italien, besonders für den Norden. Wir besuchen fünf Jahre danach noch einmal die Orte, an denen wir damals recherchiert haben: Casalpusterlengo in der Lombardei zum Beispiel, wo eine der ersten so genannten "roten Zonen" eingerichtet wurde - spielt die Erinnerung an die Pandemie dort heute noch eine Rolle? Oder wir schauen, wie die Pandemie den kleinen Ort Vo‘ in Venezien verändert hat, der auch abgeriegelt wurde - die Einwohner waren sozusagen Versuchskaninchen der Corona-Forschung. Und natürlich fahren wir auch nach Bergamo, die Pandemie hat das Leben vieler dort geprägt: Das des Priesters der Kirche am Friedhof, in der damals die Särge lagerten. Und das der vielen Familien, die Angehörige verloren haben und bis heute vor Gericht um die Aufarbeitung von Behörden-Fehlern kämpfen. Die ARD-Korrespondentinnen Lisa Weiß und Verena Schälter sind zu den Schauplätzen zurückgekehrt.
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Folge vom 07.03.2025The heat is on: Wie Australiens Städte kühlen Kopf bewahren wollenIn Australien machen sich die Folgen der Klimakrise immer bemerkbarer: Heute ist es durchschnittlich eineinhalb Grad wärmer in Australien als noch vor 100 Jahren, Tendenz steigend. Die Hitze ist, bei weitem, Australiens tödlichste Naturkatastrophe. In den letzten 100 Jahren sind doppelt so viele Menschen durch Hitzewellen gestorben als durch Buschfeuer, Überschwemmungen und Wirbelstürme zusammen. Bei wochenlangen Rekordtemperaturen sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser voll, die Rettungsdienste, das Gesundheitssystem und der öffentliche Nahverkehr an der Belastungsgrenze. Millionenstädte wie Sydney, Melbourne, Brisbane, Perth oder Adelaide funktionieren dann nur noch in Zeitlupe. In allen australischen Metropolen gibt es Bürgergruppen, die versuchen mehr Natur in den Asphalt-Dschungel der Innenstädte zu bringen. Sie betreiben Gemeindegärten, fordern mehr Parks oder setzen sich dafür ein, den alten Baumbestand zu bewahren. Auch Architekten und Bauherren planen zusehends umweltverträglicher und Energie-effizienter. Mit innovativen Gebäuden, die ein immer wärmeres Klima in den Schatten stellen sollen. Andreas Stummer mit seiner Reportage "The heat is on - wie Australiens Städte kühlen Kopf bewahren wollen."