Peru erlebt eine Welle von Organisierter Kriminalität, die das Land zunehmend destabilisiert: Busfahrer, Ladenbesitzer, Privatschulen aber auch einfache Straßenhändler werden von kriminellen Banden erpresst, manche nur um ein paar Cent am Tag, manche um horrende Summen. Sie erhalten Drohungen per WhatsApp und die Täter scheuen nicht vor Morden zurück: Über hundert Busfahrer sollen dieser Gewaltwelle schon zum Opfer gefallen sein. Betroffene wie auch Kriminologen sagen: Die Ausbreitung der kriminellen Methoden wurde durch Änderungen von Strafnormen befördert, die korrupte Politiker erließen, um eigene Verbrechen straffrei zu stellen. ARD-Südamerika-Korrespondent Kai Laufen berichtet.

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48°8' Nord - das ist der Breitengrad, auf dem München liegt. Für den Podcast "Breitengrad" gilt: kein Ort zu weit, kein Thema zu abgelegen, keine Reise zu beschwerlich. Von Tromsö bis Sydney, von Novosibirsk bis Bogota - die Korrespondenten des Bayerischen Rundfunks berichten aus der ganzen Welt. In halbstündigen Auslandsreportagen über fremde Kulturen und Länder - anregend, authentisch, anders.
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Folge vom 12.09.2025Ausgepresst und abgeknallt - Kriminalität in Peru
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Folge vom 05.09.2025Frankreich - die Macht der rechten MeinungsmacherIn Paris fand im Juni ein Gipfeltreffen von Meinungsmachern der besonderen Art statt. Im altehrwürdigen Casino de Paris im Herzen der französischen Hauptstadt trafen sich Parteienvertreter, Unternehmer und Journalisten des extrem rechten politischen Spektrums zu einem "sommet des libertés" - einem sogenannten "Gipfel der Freiheiten". Organisiert und finanziert wurde dieses Rendezvous der Rechten von zwei Milliardären: Vincent Bolloré und Pierre-Édouard Stérin. Während Bolloré seit Jahren Medien und Verlagshäuser aufkauft und auf rechts dreht, finanziert Sterin andere gesellschaftliche Einrichtungen, wie etwa eine Journalistenschule, ein Fortbildungsinstitut für Politiker, Vereine gegen Abtreibung etc. Gemeinsam streben sie eine gesellschaftliche Wende an, einen nationalistisch-identitären Rechtsruck und die politische Union der Rechten, damit diese die nächsten Wahlen gewinnt. ARD-Frankreich-Korrespondentin Julia Borutta berichtet.
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Folge vom 28.08.2025Gipfel mit Aussicht. Klimadiplomatie von Kyoto bis BelemSengende Sommer, furchtbare Fluten, warme Winter - seit 30 Jahren versucht die Staatengemeinschaft auf Klimagipfeln die Erderwärmung zu bremsen. Im brasilianischen Belem zieht die Welt im November Bilanz - zehn Jahre nach der historischen Klimavereinbarung von Paris. Dort sowie bei den Gipfeln in Kyoto und Kopenhagen wurden Chancen und Grenzen der Klimadiplomatie besonders deutlich: Wie Staaten einander ausspielen oder zusammenwirken, wie Weltpolitik den Klimaprozess bestimmt, wie wichtig Mut und Geschick Einzelner sind, um 190 Staaten zu bewegen. Sicher ist: Es geht viel zu langsam. ARD-Korrespondent Jakob Mayr hat sich unter ehemaligen Chefunterhändlern von Bundesregierung und EU sowie NGO-Vertretern der ersten Stunde umgehört.
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Folge vom 22.08.2025Neues Leben auf dem Land - Die Bewegung der 'kollektiven Bauernhöfe' in FrankreichIn den kommenden fünf Jahren wird in Frankreich die Hälfte der Landwirte und Landwirtinnen in Rente gehen. Doch nicht in jedem Fall ist garantiert, dass Sohn oder Tochter das Anwesen übernehmen werden. Dafür wächst seit einigen Jahren die Zahl von Quereinsteigern - zumeist junge Städter, die ihren alten Beruf an den Nagel hängen und auf bäuerliche Landwirtschaft umsatteln. Häufig beseelt vom Wunsch, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Im Interesse der Gesellschaft. Diese 'Neobauern' gründen vielfach 'kollektive Bauernhöfe'; sie setzen auf die gemeinschaftliche Bewirtschaftung eines Anwesens. Ihr Credo: Große Vielfalt bei der landwirtschaftlichen Produktion, Ökoanbau, Direktverkauf, Erhalt der Artenvielfalt, Arbeitsteilung. Und: Offene Türen für die Nachbarschaft, nicht nur dank Hofläden, sondern teils auch mittels Kulturangeboten und Workshops. Als Paradebeispiel gilt 'Les Volonteux', eine gemeinnützige Hofgenossenschaft nahe der südfranzösischen Kleinstadt Valence, Speerspitze der Bewegung der 'kollektiven Bauernhöfe', die sich seit gut einem Jahrzehnt in Frankreich entwickelt. Zwar reicht sie nicht aus, um die Krise im landwirtschaftlichen Sektor zu beheben - aber sie setzt positive Zeichen und vermittelt Lösungsansätze. Eine Reportage von Suzanne Krause.