In Deutschland geht eine Ära zu Ende. Nach 16 Jahren Angela Merkel werden die Schalthebel der Regierungsmacht neu besetzt und damit auch die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft frisch eingestellt. Ein Ruck muss durch den Standort Deutschland gehen, da sind sich alle einig. Doch wie der genau aussehen soll, darüber wird heftig gestritten. Es geht um mehr oder weniger Markt, mehr oder weniger Umverteilung, mehr Freiheit oder mehr Verbote. In den politischen Schützengräben stehen sich vermeintliche Neoliberale und vermeintliche Sozialisten gegenüber und drohen dem Gegner mit Folterwerkzeugen. Aber keiner weiß so ganz genau, wie sein wilder Instrumentenmix am Ende auf die Volkswirtschaft wirkt. Womit wir bei meinem heutigen Gast sind. Er stand in jungen Jahren mehr auf Börsen- statt auf Bierspiele, erzählt gerne Winston-Churchill-Witze und bezeichnet sich als Hofnarren. Nach Stationen in Köln, Oxford und Mannheim leitet Starökonom Clemens Fuest heute das Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, besser bekannt unter dem Namen Ifo-Institut. Daneben sitzt er im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums.
Fuest hat mir erzählt, wie er die 16 Jahre Merkel im Rückblick sieht, warum das von Olaf Scholz versprochene stabile Renteneintrittsalter „Quatsch“ ist, Armin Laschet kein klares Profil hat und ihn ein Verbot des Verbrennungsmotors an die Planwirtschaft erinnert. Und Fuest skizziert auch sein persönliches Sofortprogramm, wenn er Kanzler werden würde.
Zehntausende hoch Qualifizierte verlassen jährlich das Land – um die Karriere zu beschleunigen, Spitzenforschung zu betreiben oder der Steuer wegen. Am meisten profitiert, wer den Exit gut vorbereitet.
https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/goodbye-deutschland-anleitung-zum-auswandern/27638760.html (wiwo+)
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Wirtschaft
Chefgespräch | Der True-Success-Podcast Folgen
Varinia Bernau (Ressortleiterin Management & Karriere) und Konrad Fischer (Ressortleiter Unternehmen & Technologie) diskutieren im Wechsel mit den wichtigsten Familienunternehmern, Top-Managerinnen und CEOs Deutschlands, wie es in der aktuellen Situation gelingt, erfolgreich ein Unternehmen zu führen – und wie sie selbst erfolgreich wurden. Dabei geben die Gäste faszinierende und unterhaltsame Einblicke in ihr Leben – als Inspiration für Ihren Karriereweg. Logodesign: Patrick Zeh
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317 Folgen
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Folge vom 24.09.2021Ifo-Chef Fuest: „Anhänger der Marktwirtschaft hatten es immer schwer“
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Folge vom 17.09.2021Viessmann-Chef: „Die Politik schenkt denjenigen Gehör, die am lautesten sind“Mitten im Wahlkampf wollte niemand zur Zielscheibe für Fridays for Future werden. Doch inzwischen dämmert vielen die Erkenntnis, dass die Klimaziele nicht zu schaffen sind – falls es in dem bisherigen Tempo weitergeht. Die Wende benötigt Unmengen von grünem Strom und Wasserstoff. Beides gibt es in absehbarer Zeit noch nicht, die Erzeugung von erneuerbaren Energie stößt auf zu viel Widerstand und zu viel Bürokratie. Noch produziert Deutschland also viel zu viel CO2 – und das nicht nur im Verkehr, sondern auch im größtenteils unsanierten Gebäudebereich. 45% des CO2-Ausstoßes stammen allein aus dem Wärmesektor, alte Öl-Heizungen gehören zu den großen Klimakillern. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Er liebt Motocross und schreibt gerne Briefe an fiktive Töchter. Er glaubt, dass der Mittelstand in Berlin zu wenig gehört wird und freut sich, wenn seine Angestellten die Kunden in Klima-Workshops durch die Wüste laufen lassen. Max Viessmann ist der Spross der gleichnamigen Heizungsdynastie und führt als Co-CEO eine Unternehmungsgruppe mit 2,8 Milliarden Umsatz und über 12.000 Mitarbeitern. Er erzählt mir, dass die Stärke des Mittelstands in der Veränderungsfähigkeit liegt, wie er mit seinem Vater zusammenarbeitet – und kritisiert, dass die Politik „denjenigen Gehör schenkt, die am lautesten sind“. Hier geht es zu unserer aktuellen Titelgeschichte: Die Bundesrepublik steht vor einer Richtungswahl: Noch mehr Umverteilung – oder Leistungsanreize? So oder so aber bleibt Deutschland ein Hochsteuerstandort. Viele versprochene Steuerentlastungen sind zu gering, und selbst deren Finanzierung ist unklar. https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/steuern-runter-wers-glaubt-lohnt-sich-leistung-nie-mehr/27616658.html (wiwo+) Wenn Sie mir Feedback geben möchten, Lob, Kritik oder Anregungen loswerden wollen oder eine Frage haben, erreichen Sie mich unter balzli@wiwo.de
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Folge vom 10.09.2021Hugo-Boss-Chef Grieder: „Ich bin nicht so ein Modemensch“Teure Stoffe sind das Kerngeschäft meines Gastes – und das ist in der Coronakrise nicht leichter geworden. Sie hat den Dresscode für Männer nachhaltig verschoben. Schon vor der Pandemie galten Anzüge, Krawatten und rahmengenähte Budapester als Insignien einer abtretenden Generation. Die Herde der Silicon Valley-Jünger trug als Erkennungsmerkmal viel lieber weiße Turnschuhe. Und dann kam Corona und die Kleidungs-Koordinaten für den Mann gerieten erst recht ins Rutschen. Keine Geschäftsreisen mehr, keine Sitzungen mehr, nur noch Homeoffice. Plötzlich liegt der Griff zur Jogginghose selbst für den gestandenen Manager näher als der Gang zum Herrenausstatter. Bequem statt Boss. Das weiß auch Daniel Grieder. Er ist in Washington geboren, verkaufte mit 14 Jahren Wunderseife aus Brasilien, war Azubi in einem Warenhaus und scheuchte als Hauptmann der Schweizer Armee Soldaten durch den Schlamm. Statt Golf zu spielen, steht er lieber in der Boxengasse der Formel 1 rum oder verbringt in Monaco ein Yacht-Wochenende mit Designerlegende Tommy Hilfiger, dessen Modelabel er bis vor kurzem als CEO geführt hat. Jetzt soll Grieder die deutsche Anzugfabrik Hugo Boss entstauben und deren Prokuristenuniformen wieder an die Weltspitze führen – inklusive neuer Frauenlinie. Er hat mir erzählt, was Karl Lagerfeld falsch gemacht hat, welche Frauen Hugo Boss tragen sollen, was seine Söhne zu seinem Jobwechsel sagten – und wie er eine europäische Plattform für Premiummarken aufbauen will. Spoiler: Das Vorbild heißt LVMH. Zum neuen E-Mobility-Podcast „High Voltage“ kommen Sie hier: https://www.wiwo.de/podcast/high-voltage/ Hier geht es zu unserer aktuellen Titelgeschichte: Die Preise für Immobilien steigen weiter, das Angebot ist knapp, und Kredite sind noch günstig. Bei immer mehr Interessenten macht sich Torschlusspanik breit. Doch nur wenn Käufer klug finanzieren und häufige Fehler vermeiden, kann sich der Traum vom Eigenheim erfüllen. https://www.wiwo.de/my/finanzen/immobilien/der-traum-vom-eigenheim-torschlusspanik-auf-dem-immobilienmarkt/27595256.html (wiwo+) Wenn Sie mir Feedback geben möchten, Lob, Kritik oder Anregungen loswerden wollen oder eine Frage haben, erreichen Sie mich unter balzli@wiwo.de
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Folge vom 03.09.2021Schaeffler-Chef Rosenfeld: „Ich glaube, dass Musiker die besseren Manager sind“Die deutsche Autoindustrie steckt in der größten Transformation ihrer Geschichte. Die jüngst verschärften Klimaziele beschleunigen den Totalumbau gar noch. Egal ob VW, Daimler oder BMW, alle werfen nun immer neue Elektro-Modelle auf den Markt. Die Autobauer sind in den Angriffsmodus übergangen, die Schockstarre nach dem Tesla-Aufstieg scheint überwunden. Vom Untergang redet heute keiner mehr – außer bei den Zulieferern. Nicht alle schaffen die Wende. Manche erhalten jetzt gar Staatshilfe, obwohl sie keine Strategie haben. Vermutlich werden am Ende nur die ganz Großen überleben. Und hier kommt Klaus Rosenfeld ins Spiel. Er gibt beim Triathlon den harten Hund, trinkt gerne Tee mit Wladimir Putin und seine Feinde nennen ihn den Kardinal Richelieu der deutschen Wirtschaft. Er stieg schon im zarten Alter von 35 Jahren zum Finanzvorstand der Dresdner Bank auf und wechselte mitten in der Finanzkrise als CFO zum hochverschuldeten Pleitekandidaten Schaeffler. Dort arbeitet er noch immer, inzwischen als CEO eines der größten Familienunternehmen der Welt mit über 12 Milliarden Umsatz und rund 80.000 Mitarbeitern. Im Podcast erzählt er mir, was der Automobilzulieferer Schaeffler tut, um beim Thema E-Mobilität aufzuholen, wie er mit der chinesischen Konkurrenz umgeht und was sein größter Traum mit einer Stradivari zu tun hat. Hier geht es zu unserer aktuellen Titelgeschichte: Die deutsche Industrie hat den Tesla-Schock überwunden und eine Jahrhunderttransformation Richtung nachhaltige Mobilität eingeleitet. Doch nicht alle werden es schaffen. https://www.wiwo.de/my/unternehmen/auto/iaa-2021-muenchen-das-comeback-von-autoland/27572354.html (wiwo+) Wenn Sie mir Feedback geben möchten, Lob, Kritik oder Anregungen loswerden wollen oder eine Frage haben, erreichen Sie mich unter balzli@wiwo.de *** Abonnieren Sie jetzt den Fidelity Kapitalmarkt Podcast. https://www.fidelity.de/themen-maerkte/newsroom/podcast/ Kapitalmarkt-Stratege Carsten Roemheld beleuchtet u.a. mit externen Gästen und Experten die Märkte und liefert spannende Insights. Erfahren Sie, wie die aktuellen Entwicklungen an den Märkten laufen und was die Kurse gerade bewegt. Ein must have für alle Anlegerinnen und Anleger.