"Das Buch der Macht" des Bulgaren Stojan Michailowski

Unruhig schreitet der Großwesir in seinem Palast auf und ab. Er hat 35 Jahre über das Reich geherrscht und ist nun im fortgeschrittenen Alter. Innerhalb von etwa zwei Wochen will der Großwesir sinem Neffen die Prinzipien der Tyrannei vermitteln.

Im Jahr 1897 veröffentlichte Stojan Michailowski (1856 – 1927) sein schonungslos ehrliches "Buch der Macht". Zu dieser Zeit war die Herrschaft des Osmanischen Reiches über Bulgarien beendet, doch es hatten bereits neue Mächte das Zepter übernommen. Der in Sofia geborene Schriftsteller Ilija Trojanow hat diesen Versroman von Michailowski in ein kunstvolles deutsches Prosa-Werk umgewandelt. Diese politische Satire könnte kaum aktueller sein.